Start Cannabis und CBD Vorbereitung Lösungsmittel Reinheit DEA-Anmerkungen Isomerisieren – THC Extraktion und Haschisch-Öl

Vorbereitung Lösungsmittel Reinheit DEA-Anmerkungen Isomerisieren – THC Extraktion und Haschisch-Öl

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Versuchsvorbereitung von Haschisch-Öl
Die Extraktion von Cannabinoiden kann für sich allein oder kombiniert mit Isomerisierung und Herstellung von Haschisch-Öl in einem einzigen Prozess geschehen. Die Samen entfernt man am besten und gibt sie einem freundlichen Farmer. Auch größere Stengel sollte man herausnehmen, aber beides ist nicht unbedingt notwendig. Wenn eine etwas zügigere Extraktion gewünscht wird, kann das Material zuvor in einem Mixer gepudert werden. Haschisch sollte man erst erhitzen und zerkrümeln. Marihuana sollte gut getrocknet sein, besonders wenn man frisch geerntete Pflanzen verarbeiten will. In ihnen liegen THC und CBD gewöhnlich in ihrer Säureform vor, sind also in einigen Lösungsmitteln nicht gut löslich. Zu besten Ergebnissen kommt man, wenn man sie erst decarboxyliert, indem man das Marihuana oder Haschisch für fünf Minuten bei 93°C oder für zehn Minuten bei 50°C im Ofen nachtrocknet. Experimente haben gezeigt, dass aus frischem, ungetrocknetem Material höchstens 50% der Cannabinoide extrahiert werden können. Drei Tage bei Raumtemperatur (etwa 25°C) verursachen einen Gewichtsverlust von ungefähr 70% (etwa 8% des Rest-gewichts ist Wasser), und ein weiterer Verlust ist nur durch Ofentrocknung zu erreichen.

Lösungsmittel von Haschisch-Öl
Eine breite Palette organischer Lösungsmittel kann zur Anwendung kommen, jedoch engen Schwierigkeiten beim Kauf, Toxizität, Kosten und Entflammbarkeit die Wahl ein. Die Forschung hat bewiesen, dass Chloroform am geeignetsten ist; es extrahiert etwa 98% der Cannabinoide während eines Schüttelvorgangs von 30 Minuten Dauer. Leichter Petrol-Äther extrahiert etwa 90%, aber Äthanol (der Korn-Alkohol), wird am häufigsten verwendet. Er ist einfacher zu beschaffen und vermag einen ebenso hohen Anteil zu extrahieren. 95%iges Äthanol ist schwer zu bekommen, aber vergälltes 95%iges Äthanol funktioniert prima. Isopropyl-Alkohol und Methanol sind auch anwendbar, aber letzteres, besonders Industrie-Methanol, entwickelt eher toxische und hochexplosive Dämpfe. Die Alohole extrahieren auch unerwünschte wasserlösliche Substanzen wie Chlorophylle und Zucker, die man später durch Waschen und Wasser entfernen kann, wenn man Haschisch-Öl herstellen will. (Man kann auch vor der Alkohol-Extraktion eine Wasser-Extraktion durchführen – z.B. mit David Hoye’s „Double Wash Oil”). Gewöhnliche organische Lösungsmittel wie Benzol, Chloroform und Petrol-Äther extrahieren keine wasserlöslichen Verbindungen aus Haschisch oder Marihuana, und man wird mit ihnen ein etwas stärkeres Öl zum Ergebnis haben. Leider sind ihre Dämpfe auch leichter entflammbar, und sie sind schwieriger zu beschaffen. Methylenchlorid (Dichlormethan) arbeitet zufriedenstellend. Auch mit bleifreiem Benzin, vorzugsweise ohne Additive (White gas), Farben-Verdünner oder Terpentin kann eine Extraktion funktionieren, es können aber unerwünschte Gerüche oder Rückstände dabei entstehen.

Es kann nicht stark genug betont werden, dass all diese Lösungsmittel leicht entflammbar sind und absolut keine Vorrichtungen, die Funken oder Flammen entwickeln könnten wie z.B. Motoren oder Zündflammen an Gasgeräten, verwendet werden dürfen. Kein Rauchen! Funkenfrei arbeitende Motoren sind erhältlich. Gute Belüftung des Labors ist Voraussetzung.

Tabelle 10 Gebräuchliche Cannabinoid-Lösungsmittel

Bezeichnung Eignung Entflamm­

barkeit

Toxizität im Handel
Chloroform gut leicht hoch selten
Petroleum-Äther gut leicht hoch manchmal
Benzol gut leicht hoch selten
Äthanol mittel mittel gering oft
Methanol mittel mittel hoch oft
Isopropanol mittel mittel mittel oft
Methylenchlorid

(Dichlormethan)

gut keine mittel manchmal

Versuchsaufbau und Durchführung von Haschisch-Öl
Wer eine Labor-Ausrüstung besitzt, kann die Extraktion und Konzentration mit einer Standard-Rückfluss-Einrichtung (z.B. Heizmantel für fünf- Liter-Kolben mit wassergekühltem Rückfluss-Kopf) durchführen. Der Rest von uns kann auch mit selbst zusammengestellten Geräten wie den abgebildeten zurechtkommen. Das Wasser in der Schüssel bzw. in der unteren Hälfte des Doppel-Dampfkessels erhitzt das Lösungsmittel, in dem sich das Marihuana befindet. Das erwärmte Lösungsmittel extrahiert die Cannabinoide zum Teil und verdampft in Abhängigkeit von der Temperatur. Die Lösungsmittel-Dämpfe kondensieren am eisgekühlten Deckel und tropfen zurück in das Lösungsmittel mit dem Marihuana. Dieser Vorgang von Verdunsten und wieder Kondensieren wird Rückfluss-System genannt. Es können keine Dämpfe in die Luft entweichen wegen der Abdichtung aus Plastik- und Gummibändern. Wenn das Eis schmilzt (oder wie in dem einen Beispiel das kalte Wasser nicht schnell genug nachfließt), baut sich ein Druck auf, der Undichtigkeiten an den Rändern der Plastik-Dichtung bewirken kann. Wie lange dieses Rückfluss-System betrieben werden muss, hängt von der Effizienz des verwendeten Lösungsmittels ab. Bei Chloroform oder Dichlormethan wird man wahrscheinlich nicht mehr als zehn Minuten benötigen, während der Prozess bei Äthanol oder Isopropanol mehrere Stunden bis zur vollständigen Extraktion laufen muss. Man kann den ungefähren Erfolg dadurch messen, dass man eine geringe Menge des Grasses herausnimmt, sorgfältig trocknet und raucht. Bei quantitativem Verlauf der Extraktion lässt man das Gerät abkühlen, nimmt das Marihuana aus dem Lösungsmittel und gibt es zum Nachwaschen in das Sieb und lässt die wieder abgedichtete Apparatur nochmals einige Minuten laufen. Dies sollte ausreichen, um den größten Teil der am Marihuana haftengebliebenen Cannabinoide abzuwaschen. Häufig wird der zweite Durchlauf auch gänzlich überflüssig sein, da man nur einen geringen Teil der Cannabinoide hinzugewinnt – mehr natürlich, wenn man frisches Lösungsmittel verwendet.

Nach Entfernen des Marihuanas aus dem Sieb oder nach Abfiltrieren des Marihuanas folgt als nächster Schritt die Konzentration des Lösungsmittels mit den enthaltenen Cannabinoiden. Man plaziert hierzu einen Tiegel oder ein Becherglas über dem Sieb, versiegelt die Apparatur und setzt den Rückfluss wieder in Gang. Das reine Lösungsmittel sammelt sich nun in dem Tiegel oder Becherglas, was in einer Konzentrierung der Cannabinoide im Innengefäß oder im oberen Teil des Doppel-Dampfkessels resultiert. Wenn der größte Teil des Lösungsmittels im Tiegel oder Becherglas aufgefangen worden ist, lässt man die Apparatur abkühlen, öffnet sie und entfernt Tiegel oder Becherglas, um das noch ziemlich reine Lösungsmittel zur Wiederverwendung aufzubewahren.

Man kann nun einen Teil nicht- extrahierten Marihuanas in das verbliebene (die Cannabinoide enthaltende) Lösungsmittel geben, sorgfältig mischen und die Verdampfung der geringen Restmenge an Lösungsmittel bei guter Ventilation abschließen. Wenn man hierzu eine Unze Marihuana verwendet und ein Pfund zur Extraktion genommen hat, wird die Unze etwa 16mal stärker werden. Willst Du statt – dessen Haschisch-Öl hersteilen, addiere eine kleine Menge Wasser zu dem restlichen Lösungsmittel und setze die Evaporation (Verdampfung) fort, bis das gesamte Wasser entwichen ist. Das Lösungsmittel verdampft hierbei vor dem Wasser. Man kann auch so verfahren, dass man das Innengefäß bzw. das Oberteil des Doppel-Dampfkessels in ein Speiseöl- oder Mineralöl- Bad stellt und bis auf etwa 110°C erhitzt, bis das gesamte Wasser verdampft ist. Man erhält manchmal eher eine gummiartige Substanz als ein Öl. Dennoch sollte es möglich sein, bei Anwendung der folgenden Reinigungsmethoden ein Öl zu erzielen. Eine Apparatur zur Extraktion im gößeren Maßstab ist in Lloydia 33: 453 (1970) und in Cannabis-Alchemie (Level Press, 1973) angegeben.

Wenn das Erhitzen behutsam geschieht und die Oberfläche des Deckels, der in Kontakt mit den Dämpfen kommt, groß ist, ist weder eine Eiskühlung noch eine Kühlung durch fließendes kaltes Wasser zur Kondensation notwendig. Das angewendete Prinzip arbeitet genauso wie eine Luftkühlung in Automotoren. Luftkühlung funktioniert besser in einem kühlen Raum, im Freien oder unter Verwendung eines Ventilators, der eine Luftzufuhr auf die Oberfläche der Apparatur besorgt. Bei Luftkühlung ist es wichtig, besondere Vorsicht walten zu lassen, damit keine Dämpfe in den Raum entweichen können.

Die Heizplatte (Heizspirale) kann durch eine Glühbirne ersetzt werden, deren Stromzufuhr man durch einen Rheostat (Dimmer) reguliert. So erhält man eine sachte, leicht zu kontrollierende Wärmequelle. Ein elektrischer Tuner könnte die Durchführung automatisieren, und in Gegenden ohne Elektrizität oder fließendes Wasser kann die gesamte Anordnung batteriebetrieben werden. Luftkühlung, Glüh-Lampen-Heizung und Tuner kommen bei dem Isomerisierer im nächsten Artikel zur Anwendung.

Verbesserung der Reinheit von Haschisch-Öl
Diese kann mit Hilfe verschiedener Lösungsmittel erreicht werden. Alkohole sollten jedoch nicht verwendet werden, da die Substanzen, die man vom Öl abtrennen will, ebenfalls in Alkohol löslich sind. Löse den öligen Rückstand der Extraktion in drei- bis sechsfacher Volumenmenge Benzol, Benzin, Petroleum oder Äther und addiere die gleiche Volumenmenge Wasser. Schüttele in einer großen Flasche oder einem Scheidetrichter und lasse jedesmal nach einigen Schüttelbewegungen vorsichtig den entstehenden Druck ab. Lasse die Flüssigkeit bis zu 30 Minuten ruhen und trenne die oberste Phase mit dem Lösungsmittel und den erhaltenen Cannabinoi- den von der unteren Wasserphase und der mittleren Emulsionsphase ab. Die Wasser- plus Emulsionschicht kann noch mit etwas frischem Lösungsmittel umgeschüttelt werden, um auch die letzten Cannabinoid-Reste herauszuwaschen. Die Extraktion ist abgeschlossen, wenn das Lösungsmittel klar ist. Gebe die gesammelten Lösungsmittel-Extrakte in das Innengefäß bzw. das Oberteil des Doppel-Dampfkessels, setze wiederum Tiegel oder Becherglas auf das Sieb wie zuvor, dichte den Apparat mit Plastik- und Gummibändern ab und gebe wieder Eis auf den Deckel. Lasse rückfließen, bis sich fast das gesamte Lösungsmittel im Becherglas gesammelt hat, öffne den Apparat und lasse wie zuvor beschrieben das restliche Lösungsmittel verdampfen. Sollen auch noch die farbigen Verunreinigungen aus dem Öl entfernt werden, benutzt man ein Aktivkohle-Filter. Man nimmt die Hälfte oder ein Drittel des Lösungsmittel-Volumens Aktivkohle, mischt gut mit dem Lösungsmittel, filtriert diese Mischung, und dampft das Filtrat wie gewohnt ein. Das erhaltene Öl sollte etwa die zehnfache Cannabinoid- Konzentration des Original-Marihuanas aufweisen. Mit dem Öl kann auch küsntliches Haschisch hergestellt werden. Zu diesem Zwecke addiert man Öl zu pulverisiertem Marihuana im Verhältnis eins bis fünf zu zehn, knetet durch und lässt die Sache trocknen.

Spezielle Extraktions-Apparaturen für Haschisch-Öl
Eine Apparatur zur kontinuierlichen Extraktion und Öl-Gewinnung ist in Abb. 18 gezeigt. Das Öl wird gelegentlich aus dem unteren Behälter abgelassen, und das Gerät muss von Zeit zu Zeit gekühlt werden. Außerdem muss natürlich das Haschisch oder Marihuana ausgetauscht werden. Viele Variationen sind möglich; einige davon sind in den folgenden Anmerkungen der DEA wiedergegeben.

Die DEA-Anmerkungen zu Haschisch-Öl
Die folgenden Anmerkungen wurden im Jahre 1973 von der DEA* (Drug Enforcement Administration) veröffentlicht:
„Es gibt viele Wege, Haschisch-Öl zu produzieren. Das Grundprinzip, nach dem die meisten heimlichen Hersteller arbeiten, ähnelt aber dem Filtern von Kaffee. Ein Korb mit gemahlenem oder kleingehacktem Marihuana wird in einem großen Behälter aufgehängt, dessen Boden von einer gewissen Menge Alkohol, Hexan, Chloroform oder Petrol-Äther bedeckt ist. Am Oberteil sind Röhren aus Kupfer oder ähnlichem Material angebracht, durch die kaltes Wasser zirkuliert. Das Lösungsmittel wird erhitzt, und die Dämpfe steigen nach oben, wo sie kondensieren, und fallen herunter in den Korb mit Marihuana. Beim Durchweichen und Durchlaufen des Lösungsmittels durch das Pflanzenmaterial gehen THC und andere Stoffe in die Lösung über, die dann zurück auf den Boden des Behälters tropft. Bei kontinuierlicher Erhitzung wird dieser Kreislauf in Gang gehalten, wobei die Lösung zunehmend stärker wird, bis das Pflanzenmaterial praktisch frei von THC ist.

Manchmal wird neues Material hinzugefügt und mit dem alten Lösungsmittel extrahiert, wodurch die Lösung noch stärker konzentriert wird. Die zur Durchführung des Ganzen nötige Ausrüstung ist recht simpel. Ein Labor benutzte eine 200 1-Trommel, in der auf einem Aufsatz eine kleinere perforierte Trommel stand. Die Kühlung wurde durch Kupferröhren besorgt, die an einem hölzernen Deckel befestigt waren und von einer Kaltwasser-Quelle gespeist wurden. Ein anderes Labor benutzte ein ausgeklügelteres Gerät mit Kühlschlangen und einer Rückfluss-Säule, die in einem Plastik-Behälter arbeiteten. Bei einer Beschlagnahme wurde ein wertvolles „Rube Goldberg”-Gerät gefunden, das aus einem Boiler, einem Wärmeaustauscher, einem Vakuum-Erzeuger und weiteren Komponenten (zusammen mit Stückliste, Bedienungsanleitung und Anwendungsbeispielen) bestand und eine durchdachte Haschisch-Öl-Maschine darstellte, die laut Plan in den Mittleren Osten verschifft werden sollte.

Haschisch-Laboratorien wurden in den mittleren und westlichen Vereinigten Staaten, Mexiko und Süd-Amerika aufgespürt. Haschisch-Öl selbst fand man in verschiedenen Teilen der Vereinigten Staaten, in Zentral- und Südamerika und in Europa. Der Großteil des dabei konfiszierten Haschisch-Öls stammte aus Indien oder Afghanistan und war als normales Handelsfrachtgut nach den Vereinigten Staaten oder Kanada geschickt worden, um von dort weiterversendet zu werden. Bisher waren meistens US-Bürger die Absender und Labor-Eigentümer.

Der hohe THC-Gehalt des Haschisch-Öls gibt allen, die damit zu tun haben, den staatlichen Behörden, dem Wissenschaftler und dem Konsumenten ernsthafte Probleme auf. Für den Offizier in der Drogenfahndung kompliziert die Verschiffung von Haschisch-Öl ein ohnehin schon komplexes Problem. Anstatt nach großen, relativ sperrigen Ballen oder Paketen von Haschisch oder Marihuana muss er nun nach kleineren, leicht zu versteckenden Flüssigkeitsbehältern suchen. Das Material kann in Spirituosen, Aftershave-Lotion, Parfüm oder kommerziellen Lösungsmitteln gelöst sein. Es kann in verschweißten Plastik-Tüten auf dem Grund von Pökel-Fässern, Benzin-Tanks von Booten, Flugzeugen oder Autos versteckt sein. Kleinere Ölmengen können in Füllfederhaltern oder Schmuck verborgen sein.

Zur gleichen Zeit steht der Wissenschaftler vor der Aufgabe, mehr über die Effekte von Haschisch-Öl mit einem THC-Gehalt bis zu 90% herauszufinden und die Daten zu evaluieren.”

Die DEA denkt auch, dass dem Konsumenten gesundheitliche Schäden durch den Gebrauch von Haschisch-Öl drohen. Während dies zweifellos für Personen gilt, die große Mengen konsumieren, stellen für den größten Teil der Konsumenten wohl die Drogen-Fahnder selbst die einzige Bedrohung dar.

Tabelle 11 THC-Gehalte von Haschisch-Öl

Jahr vermutliche Herkunft % THC
Anfang 1973 Afghanistan 11,0
Afghanistan 29,0
Afghanistan 17,0
Kolumbien 0,3
Kolumbien 12,0
Kolumbien 17,0
Marokko 12,0
Nepal 10,0
USA 6,0
Anfang 1973 USA 8,0
USA 20,0
USA 21,0
USA 34,0
Ende 1973 Afghanistan 13,0
Afghanistan 20,0
Nepal 9,0
USA 7,0
USA 8,0
USA 12,0
USA 16,0
USA 17,0
USA 18,0
USA (Iowa) 0,6
1974 Afghanistan 0,6
Afghanistan 8,0
Afghanistan 13,0
Libanon 5,0
Niederlande 11,0
USA 12,0
USA 16,0
USA 16,0
USA (Kalifornien) 19,0
USA (Kalifornien 20,0
USA (Kalifornien 31,0
USA (Iowa) 1,3
USA (Kentucky) 18,0

Quelle: „Pharmchem Reports 1973-1974”, Pharmchem Foundation, Pala Alto, Kalifornien.

Der THC-Gehalt von Haschisch-Öl
Wie aus Tabelle 11 zu ersehen ist, variiert der THC-Gehalt von Haschisch- Öl beträchtlich. Dies kann auch erwartet werden, da die Hersteller ein breites Spektrum an Marihuana mit verschiedenen Techniken verarbeiten. Obwohl selten über die THC-Gehalte von Haschisch-Öl berichtet wurde, kann man annehmen, dass sie bei Marihuana-Öl etwas höher liegen, weil wohl eher Marihuana minderer Qualität zur Öl-Herstellung herangezogen wird. Auf der anderen Seite ist das Verfahren der Isomerisierung so einfach, dass man im Laufe der Zeit mehr und mehr Öl finden wird, das isomerisiert wurde und somit fast auschließlich THC enthält. Ein Großteil des Öls wird im Ausland produziert; die afghanischen Behörden beschlagnahmten von Juli 1973 bis November 1974 etwa 76 kg Öl. Das im Jahre 1974 an der amerikanische Westküste erhältliche Öl enthielt durchschnittlich ungefähr 15% THC. Manchmal verschneiden die Dealer auch Haschisch-Öl mit anderen Ölen, was bedeutet, dass das originale Haschisch-Öl viel stärker gewesen sein muss. Das Verhältnis von THC zu CBD sollte im Öl mit dem zur Herstellung benutzten Marihuana identisch sein, wenn keine Isomerisierung des CBD zu THC stattgefunden hat. Ein Öl z.B., das aus Iowa kam und 1,3% THC und 31% CBD enthielt, wäre völlig nutzlos, wenn man es nicht isomerisieren könnte.

Prinzipien von der Isomerisierung von Haschisch-Öl
Der letzte Schritt der Tetrahydrocannabinol-Biosynthese in der lebenden Pflanze ist die Dehydratisierung des CBD zu THC. Sie wird durch ein spezifisches Enzym katalysiert, für das ein einzelnes Gen kodiert. Im Prinzip sollte es einfach sein, mit Hilfe eines breiten Spektrums an Lösungsmitteln die Cannabinoide zu extrahieren und mit dieser Mischung eine Dehydratisierung durchzuführen, bei der jegliches anwesende CBD in THC umgewandelt wird. In der Praxis ist die Durchführung dieser Prozesse in der Tat recht einfach, da lediglich eine Rückfluss-Apparatur (eine Heizquelle mit einer Apparatur, die die Lösungsmitteldämpfe kondensieren und ins Reaktionsgemisch zurücktropfen lässt) benötigt wird, in der der organische Extrakt mit einer kleinen Säuremenge (Salz- oder Schwefelsäure) den Prozess nochmals für wenige Minuten durchlaufen muss, um das CBD zu THC zu isomerisieren. Die Säure führt der Lösung Wasserstoff-Ionen (Protone) zu, die die Dehydratisierung von CBD zu THC katalysieren. Bei Betrachtung der Abbildung 1 wird klar, dass ein Wasserstoffatom von der Bindung an ein Sauerstoffatom (CBD) in die Bindung an ein Kohlenstoffatom (THC) übergegangen ist.

Durchführung von Haschisch-Öl
Die generelle Durchführung und die dazu benötigte Apparatur sind identisch mit der bei der Extraktion angewendeten. Die Isomerisierung des CBD zu THC wird durch Refluxieren mit einer geringen Menge einer organischen oder anorganischen Säure erreicht. Wenn zuvor Alkohol benutzt wurde, addiere etwa 2 ml einer 1-normalen HCL (hergestellt durch langsame Zugabe von 120 g konzentrierter HCL zu 900 ml Wasser) oder 2 ml einer 1-normalen Schwefelsäure (hergestellt durch langsame Zugabe von 30 ml konzentrierter Schwefelsäure zu 1l. Wasser) zu je 200 ml Lösung (das ist ungefähr die Menge, die für 100 g Marihuana benötigt wird). Wenn Benzol, Petrol-Äther oder andere relativ unpolare Lösungsmittel (die meisten gebräuchlichen außer den Alkoholen) zur Anwendung kommen, addiert man 100 mg Paratoluolsulfonsäure oder 684 mg (0,006 Mol) Trifluoressigsäure anstelle der HCL oder der Schwefelsäure. Bei der Isomerisierung von Haschisch benötigt man ungefähr die vierfache Menge der gewählten Säure. Es sollte sich etwa 1 g CBD in 100 ml Lösung befinden, die 0,005 molar (etwa 0,05%ig) in ihrem Säuregehalt ist.

Aufbau der Apparatur wie oben beschrieben; addiere das Marihuana, Haschisch oder Haschisch-Öl, dann das Lösungsmittel und die Säure; versiegele und refluxiere bei vorsichtiger Erhitzung etwa eine Stunde lang. Man kann eine ungefähr 90%ige Isomerisierung von CBD zu AJ-THC erwarten, wenn ein organisches Lösungsmittel wie Benzol oder Petroläther benutzt wurde. Bei Verwendung von Äthanol oder einem anderen Alkohol wird die Ausbeute an A1- und A6-THC zusammen mit anderen Produkten (wie z.B. Ethoxyhexahydrocannabinol) nur etwa 60% betragen. Wurden die Cannabinoide bereits zuvor extrahiert; d.h. arbeitest du mit Haschisch-Öl, kann das Öl einfach in Lösungsmittel gelöst und nach Säurezugabe erhitzt werden, um die Isomerisierung zu erreichen. Z.B. ergibt eine mit Paratoluolsulfonsäure gesättigte Methylenchlorid-Öl-Lösung bei Erhitzung auf 27°C für 45 Minuten eine 90%ige THC-Ausbeute. Da’die Reaktionszeit verkürzt ist, wird mehr A1 -THC zu A6-THC isomerisieren, aber dies spielt kaum eine Rolle, da beide Isomere eine fast gleichstarke Aktivität besitzen. Verwende etwa 5 ml Öl auf 100 ml Lösungsmittel.

Nun kann das Lösungsmittel entfernt werden, wobei die isomerisierten Cannabinoide als öliger Rückstand Zurückbleiben, der auf dem Marihuana abgelagert wird, wenn dies in der Lösung verblieben war. Die Entfernung des Lösungsmittels geschieht genau auf die gleiche Weise wie sie in dem Artikel über die Extraktion beschrieben wurde. Obwohl die beigefügte Säuremenge gering war, mag es wünschenswert sein, mit einer kleinen Menge einer Base wie z.B. Soda zu neutralisieren, ehe man das Lösungsmittel evaporiert. Wenn Alkohol zur Evaporation (oder Extraktion) benutzt wurde, kann man die großen Volumina des Alkohols mit den enthaltenen Cannabinoiden noch einmal mit Benzol, Petrol-Äther oder anderen nichtpolaren Lösungsmitteln umschütteln. In den letzteren sind die Cannabinoide nämlich viel besser löslich, und das geringere Volumen ist leichter einzudampfen.

Wiederum empfiehlt es sich bei Anwendung der letzteren Lösungsmittel, vor der Evaporation die Lösung mehrmals mit Wasser zu waschen (d.h. Umschütteln mit der gleichen Menge Wasser und dann Abgießen der Wasserphase), um sie von unerwünschten wasserlöslichen Substanten zu befreien, selbst wenn das Marihuana vor der Isomerisierung mit Wasser extrahiert worden ist (David Hoye’s „Double-Wash „-Technik).

Automat isierung von Haschisch-Öl
Pionier auf dem Gebiet der Extraktion und Isomerisierung war David Hoye, der Erfinder des ersten automatischen Isomerisierers. Diese Maschine scheint mit 179 Dollar sehr teuer zu sein, hat aber den Vorteil, dass sie sehr viel sicherer arbeitet als selbstgebaute Apparate. Es ist vorstellbar, dass diese Maschine eines Tages ein normaler amerikanischer Küchenartikel werden wird, genauso wie ein Toaster oder Mixer. Natürlich sind Behauptungen, man könne damit die Potenz jeden Marihuanas ohne einen Gewichtsverlust verdoppeln, offensichtlich unwahr. Dies würde Marihuana voraussetzen, in dem etwa doppelt so viel CBD wie THC vorliegt, was bei kommerziellem Marihuana sehr selten vorkommt.

Wann soll man isomerisieren bei Marihuana
Die Isomerisierung wird erst interessant bei Marihuana mit beachtlichen Mengen an CBD. Qualitativ hochwertiges Marihuana also aus Mexiko, Kolumbien oder Südost-Asien z.B. lohnt die Mühe kaum, obwohl es natürlich möglich ist, solches Marihuana zu extrahieren und zu konzentrieren. Es gibt aber auch einige Linien in diesen Gebieten, die reich an CBD sind, selbst wenn der THC-Gehalt schon hoch ist. Lohnenswerter wird die Sache bei wüdem Marihuana aus nördlichen Breiten oder solchem, das für Faserzwecke z.B. in den vereinigten Staaten, in Europa oder der Türkei kultiviert wurde. Man sollte dabei nicht vergessen, dass niedrige THC-Gehalte nicht automatisch hohe CBD-Gehalte bedeuten. Manche Linien enthalten extrem wenig Cannabinoide jeglicher Art. Eine Untersuchung wilder Standorte in Illinois zeigte THC-Gehalte, die von fast 0% auf 2,3% reichten und CBD-Gehalte, die auf einer Skala von fast 0% bis 7,1% lagen. Es erscheint daher vernünftig, zuerst auf den CBD-Gehalt hin zu analysieren. Verschiedene Laboratorien führen solche Untersuchungen aus, wobei man aber für eine quantitative Analyse eine amtliche Drogen- Überführungserlaubnis (controlled drugs transfer form) benötigt. Diese idiotische Bestimmungen wurde ihnen durch die DEA aufgezwungen. Man kann auch selbst auf CBD testen durch Anwendung des extrem einfachen Beam-Tests auf CBD, der in dem Artikel über Untersuchungsmethoden beschrieben wird. Das einzige Problem bei diesem Test liegt darin, dass man eine Standard-Probe mit einem bekannten Gehalt an CBD braucht, dessen Farbe man mit der Farbreaktion in dem zu untersuchenden Marihuana vergleicht. Dieses Problem könnte umgangen werden, wenn jemand einen gut standardisierten Test mit einer Farbskala auf den Markt brächte. (Der Beam-Test zeigt eine purpurne Farbe bei Vorhandensein von CBD).