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Antihistaminika zum Einnehmen und Allergien – Gegenanzeigen Parastoffe Kinder

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Antihistaminika zum Einnehmen und Allergien
Ist eine längerfristige Behandlung erforderlich – zum Beispiel bei Allergien gegen unterschiedliche Blütenpollen oder Tierhaare -, sind Antihistaminika zum Einnehmen besser geeignet als Tropfen oder Sprays. Sie beeinflussen die Allergie über den Blutkreislauf und können Heuschnupfen und andere allergische Beschwerden bessern. Darunter gibt es Mittel, die nicht oder nur wenig müde machen, und solche, die müde machen.

Wenig bis nicht müdemachende Wirkstoffe sind: Cetirizin (zum Beispiel Reactine, Cetirizin Hexal, Cetirizin-ratiopharm), Desloratadin (AERIUS), Fexofenadin (Telfast), Levocetirizin (XUSAL), Loratadin (Lorano, Loratadin-ratiopharm, Loratadin STADA), Mizolastin (zolim, Mizollen) und Terfenadin.

Die älteren Substanzen – Clemastin (Tavegil), Dimetinden (Fenistil), Doxylamin (Mereprine), Hydroxyzin (AHg N, ATARAX) – zählen zu den Antihistaminika der ersten Generation. Sie machen häufig schläfrig, unaufmerksam, träge und benommen. Diese Präparate gelten als Mittel der zweiten Wahl, da der müdemachende Effekt tagsüber sehr störend sein kann. Werden die Medikamente jedoch zur Nacht eingenommen, kann die schlafanstoßende Wirkung (für begrenzte Zeit) nützlich sein.

Die neueren Wirkstoffe Cetirizin, Desloratadin, Levocetirizin und Loratadin, die nur wenig oder kaum müde machen, sind zur Linderung allergischer Reaktionen geeignet und die Mittel der Wahl. Fexofenadin ist bislang weniger erprobt. Es sollte daher nur eingesetzt werden, wenn die geeigneten Wirkstoffe nicht infrage kommen.

Mizolastin kann hinsichtlich seiner Verträglichkeit am Herzen noch nicht abschließend bewertet werden und sollte daher nur angewendet werden, wenn die geeigneten Wirkstoffe und Fexofenadin nicht eingesetzt werden können.

Terfenadin ist wegen möglicher Störwirkungen am Herzen wenig geeignet. Da die geeigneten Antihistaminika, die nicht oder wenig müde machen, vorzuziehen sind, werden im Folgenden keine weiteren Angaben zu Mizolastin und Terfenadin gemacht.

Ohne Rezept?
Nicht alle Antihistaminika zum Einnehmen sind rezeptpflichtig. Ohne Rezept bekommen Sie: Cetirizin, Clemastin, Dimetinden, Doxylamin und Loratadin. Für Desloratadin, Fexofenadin, Hydroxyzin, Levocetirizin, Mizolastin und Terfenadin benötigen Sie ein Rezept. Sie sollten sich jedoch auch bei den rezeptfreien Mitteln vor der Anwendung wegen möglicher Gegenanzeigen von einem Arzt beraten lassen.

Anwendung
Die einzelnen Mittel wirken unterschiedlich schnell, und ihr Effekt hält unterschiedlich lange an: Bei manchen Präparaten genügt eine einmalige Dosis pro Tag, andere müssen Sie zwei- bis dreimal täglich einnehmen. Die folgenden Dosisempfehlungen sind nur Anhaltspunkte, denn die Wirkung der jeweiligen Substanzen hängt auch davon ab, wie gut der Organismus sie aufnimmt und verarbeitet. Deshalb müssen Sie selbst ausprobieren, wie viele Tabletten Sie brauchen, um die Allergiesymptome zu unterdrücken.

Tipp
Arzneimittel richtig einnehmen und aufbewahren
Medikamente sollten Sie grundsätzlich mit reichlich Wasser einnehmen. Wenn Sie zu wenig trinken, können vor allem Kapseln, aber auch Tabletten in der Speiseröhre stecken bleiben. Dann lösen sich die Mittel an einem Ort auf, an dem sie sich nicht auflösen sollen, und können die Speiseröhre reizen. Spülen Sie Arzneimittel statt mit Wasser mit einer anderen Flüssigkeit wie Saft, Tee, Kaffee oder gar Alkohol herunter, kann dies die Wirkung negativ beeinflussen. Lassen Sie Medikamente nicht in der Sonne (und an heißen Tagen nicht im Auto) liegen.

Da die meisten Arzneistoffe auf Temperaturen bis 20“Celsius ausgelegt sind, verlieren sie bei Hitze ihre Wirkung. Das gilt nicht nur für Tabletten und Kapseln, sondern auch für Tropfen, Cremes und Salben. Bei Sprays besteht zudem Explosionsgefahr.
• Cetirizin und Levocetirizin nehmen Sie einmal täglich, am besten abends. Die Wirkung setzt nach 20 bis 30 Minuten ein und hält bis zu 24 Stunden an.
• Clemastin nehmen Sie zweimal täglich (morgens und abends). Die Wirkung setzt nach 20 bis 30 Minuten ein und hält bis zu 12 Stunden an.
• Desloratadin nehmen Sie einmal täglich ein.
• Dimetinden nehmen Sie dreimal täglich ein, von den Retardkapseln genügt eine pro Tag. Die Wirkung setzt nach 30 bis 60 Minuten ein und hält 4 bis 6 Stunden, bei Retardkapseln 24 Stunden an.

Worauf Sie achten müssen
Wenn Sie einen Hauttest machen lassen wollen, um herauszufinden, gegen welche Stoffe Sie allergisch sind, dürfen Sie keine Antihistaminika ein nehmen, da sie das Testergebnis verfälschen können. Setzen Sie deshalb die Mittel 3 bis 4Tage vor dem Test ab.

Alle Wirkstoffe werden über die Nieren ausgeschieden. Wenn Ihre Nieren nicht richtigfunktionieren, passiert dieser Vorgang nur langsam, sodass eine Überdosierung droht.
Lassen Sie sich deshalb auch bei der Einnahme rezeptfreier Antihistaminika von einem Arzt beraten.

Tropfen und Sirup: Da diese Präparate Alkohol enthalten, dürfen Personen mit Alkoholproblemen sie nicht einnehmen. Auch Leberkranke und Menschen mit Anfall leiden sollten den Alkoholgehalt berücksichtigen. Darüber hinaus kann Alkohol die Wirkung vieler Arzneimittel (zum Beispiel Schlaf- und Beruhigungsmittel, Psychopharmaka, starke Schmerzmittel, einige Mittel bei hohem Blutdruck) verstärken.
• Doxylamin nehmen Sie ein- bis dreimal täglich ein, vorzugsweise abends, da das Mittel sehr stark müde macht. Die Wirkung setzt nach 30 Minuten ein und hält 3 bis 6 Stunden an.
• Fexofenadin nehmen Sie einmal täglich. Die Wirkung tritt nach etwa einer Stunde ein und hält bis zu 24 Stunden an.
• Hydroxyzin nehmen Sie zwei- bis dreimal täglich. Die Wirkung tritt nach zirka 30 Minuten ein. Die Wirkdauer schwankt zwischen 6 und 20 Stunden.
• Loratadin nehmen Sie nur einmal täglich ein. Die Wirkung setzt nach 30 bis 60 Minuten ein und hält bis zu 24 Stunden an.

Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen sollten Sie Antihistaminika nur nach Rücksprache mit einem Arzt einsetzen, der Nutzen und Risiken sorgfältig abgewogen hat:
• Die Funktion Ihrer Leber ist erheblich gestört.
• Sie hatten schon einmal ein Geschwür im Magen oder Zwölffingerdarm.
• Ihr Blutdruck ist zu hoch.
• Wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion eingeschränkt ist, muss der Arzt gegebenenfalls die Dosis der Mittel verringern.
• Clemastin, Dimetinden, Doxylamin und Hydroxyzin: Diese Mittel dürfen Sie nicht einnehmen, wenn Sie einen erhöhten Augeninnendruck (Engwinkelglaukom) haben oder Ihre Blase nicht mehr vollständig entleeren können (bei Männern mit Beschwerden aufgrund einer vergrößerten Prostata).
• Cetirizin, Desloratadin, Levocetirizin: Präparate mit diesen Wirkstoffen dürfen Sie nicht einnehmen, wenn Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist oder wenn Sie wegen eines Nierenversagens dialysepflichtig sind.
• Doxylamin: Dieses Mittel dürfen Sie außerdem unter folgenden Bedingungen nicht oder nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen, der Risiken und Nutzen sorgfältig abwägen muss:
– Sie haben einen akuten Asthmaanfall. Dann kann der Schleim in den Bronchien so zäh werden, dass Sie das Sekret kaum noch abhusten können.
– Sie haben einen Tumor an den Nebennieren.
– Sie leiden an Epilepsie.

Vorsicht Parastoffe
Wenn Sie bereits auf Parastoffe allergisch reagieren, sollten Sie Präparate ohne Parabene verwenden, wie zum Beispiel Cetirizin HEXAL Filmtabletten, Loratadinratiopharm bei Allergien Tabletten, Lorano akut Tabletten, Reactine Filmtabletten, Fenistil Dragees.

Die folgenden Präparate enthalten als Konservierungsmittel Parabene, die selbst Allergien auslösen können: Cetirizin HEXAL Saft bei Allergien, Cetirizin-ratiopharm-Saft, Fenistil Sirup/Tropfen, Mereprine Sirup, Tavegil Sirup, Zyrtec PTropfen, Zyrtec Saft/Tropfen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten
Für Cetirizin, Desloratadin, Levocetirizin und Loratadin wurden bislang keine relevanten Wechselwirkungen festgestellt.

Bei Clemastin, Dimetinden und Doxylamin müssen Sie auf folgende Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten achten:
• Die Mittel verstärken die Wirkung vieler Arzneistoffe, die auf das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) einwirken. Dazu gehören unter anderem Anticholinergika (bei Parkinsonkrankheit), Barbiturate (bei Epilepsie), Schlaf- und Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine, Chlo- ralhydrat (bei Angst- und Schlafstörungen), Clozapin, Phenothiazine (bei Schizophrenie), Dopamin, Etilefrin, Gepefrin, Mephentermin, Midondrin, Norfenefrin, Oxedrin und Oxilofrin (alle bei niedrigem Blutdruck), Kodein (bei Husten, Schmerzen), Reserpin (bei hohem Blutdruck), Scopolamin (bei Reisekrankheit).
• Wenn Sie diese Substanzen in Kombination mit kortisonhaltigen Mitteln oder mit Mitteln aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva mit Wirkstoffen wie zum Beispiel Amitriptylin, Doxepin, Imipramin (bei Depressionen) benutzen, kann sich der Augeninnendruck erhöhen, sodass ein Glaukomanfall droht. Außerdem kann es sein, dass Sie kein Wasser lassen können (Harnverhalt).
• In Kombination mit Wirkstoffen aus der Gruppe der MAO-Hemmer wie zum Beispiel Moclobemid (bei Depressionen) kann sich der Blutdruck irreversibel erhöhen.

Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Wenn Sie Antihistaminika einnehmen und Alkohol trinken, wer-den Sie rascher und stärker müde. Dies kann auch für Mittel, die normalerweise kaum müde machen, zutreffen. Bei Präparaten, die den Wirkstoff Doxylamin enthalten, ist dieser Effekt besonders stark ausgeprägt.

Unerwünschte Wirkungen
Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind unbedenklich:
• Es kann zu Mundtrockenheit (bei bis zu 5 von 100 Behandelten), Kopfschmerzen (bei bis zu 12 von 100 Behandelten) und Übelkeit (bei bis zu 3 von 200 Behandelten) kommen.
• Levocetirizin: Schnupfen wurde bei 2,2 Prozent der Behandelten beobachtet, Rachenentzündung bei 1,9 Prozent, Abgeschlagenheit bei 1,3 Prozent, Bauchschmerzen bei 1,3 Prozent und Migräne bei 1,1 Prozent.

Bei den folgenden unerwünschten Wirkungen kann eine Rück-sprache mit einem Arzt erforderlich sein:
• Antihistaminika machen müde. Das gilt besonders für die Wirkstoffe Clemastin, Dimetinden und Doxylamin. Auch bei wenig müdemachenden Antihistaminika wie Cetirizin und Loratadin tritt bei mehr als 1 von 100 Behandelten Müdigkeit auf. Dann ist Ihre Reaktionsfähigkeit eingeschränkt, und Sie sollten keine Fahrzeuge lenken, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.
• Wenn die Haut sich rötet und juckt, deutet das auf eine allergische Reaktion auf das Mittel hin. Dann sollten Sie es absetzen. Gehen die Hauterscheinungen nicht innerhalb von 24 Stunden zurück, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
• Tritt Schwindel auf, der sich nicht nach 24 Stunden wieder legt, ist ebenfalls ein Arztbesuch erforderlich.
• Clemastin, Dimetinden, Doxylamin, Hydroxyzin: Wenn Sie Beschwerden beim Wasserlassen mit Harnverhalt oder Seh-störungen (verschwommenes Sehen, kein „Scharfstellen“ möglich) bekommen, müssen Sie zum Arzt gehen.
• Desloratadin, Loratadin: Diese Wirkstoffe können die Leber schädigen. Treten Übelkeit, Erbrechen und/oder dunkel gefärbter Urin auf und ist der Stuhl auffällig hell, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig.

Sofort zum Arzt
• Wenn sich nach der Einnahme von Antihistaminika Hautaus-schlag und Juckreiz verstärken und außerdem Herzrasen, Atemnot, Schwäche und Schwindel auftreten, müssen Sie die Anwendung sofort abbrechen und unverzüglich den Notarzt rufen, weil eine solche allergische Reaktion rasch lebensbedrohlich werden kann.
• Clemastin, Dimetinden, Doxylamin, Hydroxyzin: Der Augen- innendruck kann sich erhöhen (bis hin zum akuten Glaukom-anfall). Wenn die Augen schmerzen, Sie nur noch unscharf sehen können, die Außenwelt plötzlich in unwirkliche Farben getaucht ist, die Augen sich röten und der Augapfel sich hart anfühlt, sollten Sie unverzüglich einen Augenarzt aufsuchen. Ferner kann es in sehr seltenen Fällen und besonders bei Kindern zu paradoxen Reaktionen wie Unruhe, Erregung,

Schlaflosigkeit, Angstzuständen oder Zittern kommen. Auch dann ist ein Arztbesuch erforderlich.
• Desloratadin: Bei etwa 4 Prozent der behandelten Patienten reichert sich der Wirkstoff im Blut an. Die Hälfte der eingenommenen Menge ist bei ihnen nicht-wie sonst üblich – bereits nach durchschnittlich 29 Stunden wieder ausgeschieden, sondern erst nach 89 Stunden. Werden die Mittel dann wie im Beipackzettel empfohlen eingenommen, entstehen schon nach wenigen Tagen extrem hohe Wirkstoffspiegel, wodurch die Leber geschädigt werden kann. Ungewöhnliche Müdigkeit und verfärbter Urin deuten auf eine solche Schädigung der Leber hin.
• Loratadin: Auch bei diesem dem Desloratadin verwandten Wirkstoff gibt es mit 3 bis 92 Stunden große Schwankungen in der Wirkdauer. Bei täglicher Einnahme können sich dann Wirkung und unerwünschte Wirkungen verstärken (zum Beispiel Kopfschmerzen, Mundtrockenheit oder Müdigkeit).

Kinder unter 14 Jahren
Mittel mit den Wirkstoffen Cetirizin, Doxylamin und Loratadin können Sie bei Kindern ab zwei Jahren anwenden. Clemastin können Sie auch schon Kindern ab einem Jahr geben. Alle anderen Substanzen können oder sollten Sie erst später, wie in den folgenden Empfehlungen angegeben, einsetzen:
• Cetirizin: Kinder von zwei bis zwölf Jahren mit einem Körpergewicht unter 30 Kilogramm erhalten eine halbe Tablette oder zehn Tropfen. Kinder, die mehr wiegen als 30 Kilogramm, erhalten eine Tablette oder 20 Tropfen. Länger als 2 bis 4 Wochen sollten Kinder nicht mit diesem Wirkstoff behandelt werden.
• Clemastin: Kindern von ein bis drei Jahren geben Sie zweimal täglich 5 bis 10 Milliliter Saft, Kindern von drei bis sechs Jahren zweimal täglich 10 Milliliter und Kindern von sieben bis zwölf Jahren 20 Milliliter Saft. Jugendliche ab zwölf Jahren nehmen die Erwachsenendosis. Da das Mittel müde macht, sollten Sie es vorwiegend abends geben.
• Desloratadin: Kinder zwischen drei und fünf Jahren erhalten einmal täglich 2,5 Milliliter Sirup, Kinder zwischen sechs und elf Jahren einmal täglich 5 Milliliter Sirup. Jugendliche ab zwölf Jahren nehmen die Erwachsenendosis. Kinder unter zwölf Jahren sollten nicht mit Tabletten behandelt werden, da es dazu keine klinischen Erfahrungen gibt.

• Dimetinden: Kinder ab drei Jahren erhalten dreimal täglich ein Dragee mit 1 Milligramm. Tropfen sind für Kinder ab einem Jahr zugelassen. Die Tropfen und der Sirup des einzigen Präparats mit Dimetinden, das derzeit erhältlich ist, enthalten jedoch Alkohol. Für Kinder sollten Sie alkoholfreie Dragees oder Tabletten vorziehen. Die Retardkapseln dürfen Sie Kindern nicht verabreichen.
• Doxylamin: Kinder von zwei bis fünf Jahren erhalten ein- bis zweimal täglich ein bis zwei Teelöffel Sirup, Kindern ab sechs Jahren können Sie die gleiche Dosis bis zu dreimal täglich geben.
• Fexofenadin: Dieses Mittel dürfen Kinder unter zwölf Jahren nicht bekommen.
• Hydroxyzin: Diese Mittel dürfen Kinder unter sechs Jahren nicht bekommen.
• Levocetirizin: Kinder ab sechs Jahren erhalten die Erwachsenendosis (5 Milligramm einmal täglich). Bei Kindern unter sechs Jahren sollte das Mittel nicht angewendet werden, weil die Dosis altersgemäß verringert werden muss, die Filmtabletten sich aber nicht teilen lassen.
• Loratadin: Kindern ab zwei Jahren mit einem Körpergewicht unter 30 Kilogramm geben Sie einmal täglich eine Tablette mit 5 Milligramm. Kinder, die mehr als 30 Kilogramm wiegen, dürfen einmal täglich eine Tablette mit 10 Milligramm bekommen. Länger als 2 Wochen sollten Kinder nicht mit diesem Mittel behandelt werden.

Frauen
Levocetirizin: Bei Frauen mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis anders als sonst üblich berechnet – bei gestörter Nierenfunktion sogar deutlich verringert werden.

Schwangerschaft und Stillzeit
In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sollten Sie keine Antihistaminika einnehmen. Für die restliche Schwangerschaftszeit liegen keine ausreichenden Erkenntnisse über die Sicherheit der Mittel vor. Deshalb müssen Nutzen und Risiken sorgfältig abgewogen werden. Halten Sie Rücksprache mit einem Arzt, bevor Sie ein Mittel gegen Allergien einnehmen. Ist der Einsatz von Antihistaminika erforderlich, sollten die älteren Mittel, die schon lange erprobt sind, bevorzugt werden.

Dazu gehören die Wirkstoffe Clemastin und Dimetinden. Wollen Sie ein nicht oder wenig müdemachendes Medikament nehmen, ist der Wirkstoff Cetirizin akzeptabel. Loratadin sollten Sie sicherheitshalber nicht anwenden, da bei diesem Wirkstoff ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen der Harnröhre beim Neugeborenen bestehen kann. Doxylamin sollten Sie ebenfalls während der gesamten Schwangerschaft meiden.

Während der Stillzeit sollten Sie sicherheitshalber keine Antihistaminika einnehmen, da keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen. Nach Rücksprache mit Ihrem Arzt können Sie allenfalls die Wirkstoffe Dimetinden und Clemastin verwenden.

Ältere Menschen
Levocetirizin: Falls Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, sollte der Arzt die Dosis dieses Mittels in Abhängigkeit von der Kreatinin-Clearance (= Messwert in Blut und Urin) reduzieren. Liegt die Clearance über 50 Milliliter pro Minute (Milliliter/min), erhalten Sie die normale Dosis (eine Filmtablette täglich). Bei Werten zwischen 30 und 50 Milliliter/min nehmen Sie nur alle zwei Tage eine Filmtablette, bei Werten unter 30 Milliliter/min nur alle drei Tage.

Grundsätzlich sollten ältere Menschen eher die wenig müdemachenden Wirkstoffe anwenden, da diese weniger unerwünschte Wirkungen auslösen, die bei älteren Menschen häufiger ein- treten, wie zum Beispiel Harnverhalt oder Beeinträchtigung der Sehschärfe (Akkomodationsstörungen).

Verkehrstüchtigkeit
Cetirizin, Desloratadin, Fexofenadin, Levocetirizin, Loratadin: Diese Wirkstoffe zählen zu den nicht oder nur wenig müdemachenden Antihistaminika, die die Verkehrstüchtigkeit nicht oder nur wenig beeinträchtigen. Trotzdem sollten Sie vorsichtig sein, da auch bei diesen Präparaten das Reaktionsvermögen individuell vermindert sein kann.

Alle anderen Antihistaminika zum Einnehmen können mehr oder weniger müde machen. Wie stark dieser Effekt ist, hängt davon ab, wie Sie persönlich auf die Mittel reagieren. Sobald Sie merken, dass ein Präparat Sie müde oder schläfrig macht, dürfen Sie keine Fahrzeuge lenken, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.