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Gesundheit, die vom Baum kommt Naturrezepte aus Wäldern und Gärten

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Gesundheit, die vom Baum kommt Naturrezepte aus Wäldern und Gärten
Jeder von uns hat den einen oder anderen Baum in seinem Garten stehen. Viele wissen gar nicht, welche Schätze für unsere Gesundheit vor dem Küchenfenster schlummern. Beinahe alle Bäume enthalten Wirkstoffe, die wir gezielt für unsere Gesundheit nützen können.

Gesundheit, die vom Baum kommt
Naturrezepte aus Wäldern, Gärten und fernen Ländern
Nussblätter: wirksame Waffe gegen viele Hautprobleme
Sie haben das sicher beim Wandern oder Spazierengehen in freier Natur selbst schon sehr oft beobachtet: Fast an jedem Wiesenrand und in vielen Gärten wächst ein Walnussbaum. Seine Blätter und Früchte gehören zum reichen Angebot der Natur. Wir sollten dieses Angebot viel mehr nützen.

Im Frühling sind für uns vor allem die zarten, jungen Blätter des Baumes interessant. Nur wenige wissen, dass diese Blätter eine wertvolle Naturmedizin sein können.

Walnussblätter und die grünen Fruchthüllen enthalten reichlich Gerbstoffe wie Juglanin, das Glykosid Hydrojuglon und das Spurenelement Zink. Gemeinsam wirken diese Substanzen beruhigend auf entzündete Haut und können Hautunreinheiten rasch zum Abheilen bringen.

Hier ein paar Rezepte aus alter Zeit, die auch heute von der Naturmedizin anerkannt sind:
Wenn jemand unter Pickeln und Akne leidet, dann sollte man die Haut von innen her reinigen und beruhigen. Dazu macht man 3 Wochen lang eine Tee-Kur: Frische, zarte Walnussblätter werden gründlich gewaschen und in schmale Streifen geschnitten. Ein gehäufter Esslöffel davon wird mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen, 2 Minuten ziehen lassen, dann durchseihen. Von der hellgrünen, zartbitteren Flüssigkeit je 1 Tasse morgens und abends trinken. Achtung: Überdosierung bzw. Dauergebrauch kann zu Schädigungen führen.

Damit man diese Kur bis in den Winter durchführen kann, muss man Walnussblätter trocknen und in einem Papiersack aufbewahren. Für diesen Tee muss man 1 Teelöffel getrocknetes Blätterkraut mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 5 bis 8 Minuten ziehen lassen.

Eine 3-Wochen-Kur mit diesem Tee macht nicht nur eine zarte, schöne Haut. Der Nussblättertee beruhigt schwache Nerven, löst Verkrampfungen und kann Magen- und Darmbeschwerden lindern. Man kann den Tee lauwarm auch zum Gurgeln bei Halsschmerzen verwenden. Außerdem sollte man parallel zur Trinkkur gegen Hautunreinheiten die Haut äußerlich mit dem lauwarmen Tee abends vor dem Zubettgehen – am besten mit einem Wattebausch – reinigen.

Wer der Haut am ganzen Körper etwas Gutes tun möchte, der sollte in regelmäßigen Abständen ein Nussblatt-Bad nehmen: Sammeln Sie 1/2 Kilo frische Nussblätter und 1/2 Kilo grüne Nussschalen. Nun gießen Sie in einem Topf 2 bis 3 Liter Wasser darüber und kochen das Ganze 45 Minuten. Dann durchseihen und ins Badewasser gießen.

Nach dem Bad müssen Sie warm duschen, weil sonst die Haut eine stark bräunliche Farbe behält. Das ist auch das Geheimnis, warum früher ältere Menschen ihr Haar mit Nussblätter- und Nussschalentee gewaschen haben. Sie wollten damit auf natürliche Weise graue Haare etwas einfärben.

Wer den Nussblättertee zur Beruhigung der Nerven und des vegetativen Nervensystems trinken möchte, der sollte ausschließlich zarte, frische Blätter nehmen und den Tee mit etwas Honig süßen.

Der Nopal Kaktus senkt den Blutzucker und die Blutfette
Ein Riesen-Kaktus als Heilmittel. Das ist für uns neu in der Naturmedizin. Es handelt sich um den Nopal-Feigenkaktus oder Hando-Nopal aus Mexiko. Der Baum wird bis zu 7 Meter hoch und bis zu 50 Jahre alt. Er braucht viel Sonne und Licht, fühlt sich bei einer Temperatur von 30 bis 40 Grad Celsius wohl und gedeiht besonders gut auf Vulkan- und Kalkgestein. Der Nopal-Kaktus wächst wild, wird aber auch kultiviert.

In Mexiko verwendet man den Nopal sowohl als Gemüse als auch als Naturarznei: Die Heilkraft des Feigenkaktus wird seit Jahrhunderten bei der Bevölkerung geschätzt. Man erntet die Blätter, befreit sie von den Stacheln, trocknet sie, hackt sie in kleine Stücke und kocht sie.
■ Man verwendet den Absud für Kompressen.
■ Man inhaliert die aufsteigenden Dämpfe.
■ Man badet darin.
■ Man bereitet Umschläge.
■ Man trinkt den Tee für ein längeres Leben.

Wissenschaftler in Europa und in den USA haben sich intensiv mit dem Nopal-Feigenkaktus befasst. Sie haben nun den eigentlichen Wert der Kaktusblätter für die Naturmedizin entdeckt.

Der Nopal ist reich an Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium, Mangan, Silizium, Aluminium, weiters an Aminosäuren, den Vitaminen A, B1, B2, B3 und C, aber auch an Harzen, Taninnen und Karotinen. Er verfügt über einen außerordentlich hohen Anteil an Pektin. Das macht den Nopal interessant für den Kampf gegen zu hohes Cholesterin.

Maria de la Luz Fernandez, Ernährungswissenschaftlern! an der Universität von Arizona, berichtet dazu: Das Pektin des Nopals zerstört das schädliche LDL-Cholesterin. Das schützende, gute HDL-Cholesterin wird gestärkt. Damit übertrifft der Nopal das Pektin des Apfels!

Auf diesem Gebiet forschen auch Dr. Xavier Lozoya Legorreta an der Bio-Medizinischen Universität in Xochitepec sowie Ärzte am Zentrum für Biologie am staatlichen polytechnischen Institut von Mexiko. Sie haben nachgewiesen, dass der Kaktus auch zu hohe Triglyzerid- Werte senken kann.

Der Nopal-Kaktus bewährt sich aber auch im Kampf gegen Diabetes. Dazu gibt es zwei interessante Studien, die belegen: Der Extrakt aus dem Nopal-Kaktus senkt zu hohe Blutzuckerwerte bei Patienten mit Diabetes Typ I und Typ II. Beide Studien wurden im Jahr 1998 von Dr. Rosa Martha Jimenez Carillo am Hospital de Especialidades Centro Medico la Raza in Mexiko durchgeführt. Der Erfolg zeigte sich sowohl bei Patienten, die mit Insulin versorgt werden mussten, als auch bei Patienten, die Diät hielten.

Der Extrakt des Feigen-Kaktus darf nicht als Heilmittel gegen Diabetes angesehen werden. Er stellt aber eine sinnvolle Unterstützung der ärztlichen Behandlung dar und verbessert die Lebensqualität des Diabetikers. Schließlich ist der Nopal-Feigenkaktus eine wirksame Waffe gegen Herpes-Bläschen.

Durch seinen Reichtum an Vitamin C schützt er vor Erkältungen und Parodontose und hilft gegen Atemwegserkrankungen, weil er Entzündungen hemmt und schleimlösend wirkt.

Wer den Kaktus für die Gesundheit einsetzen möchte, der bekommt den Hando-Nopal-Extrakt als Nahrungsergänzung in Kapseln (Apotheke). Man nimmt täglich 1 bis 2 Kapseln mit etwas Flüssigkeit, am besten Wasser. Oder man trinkt täglich 2 Tassen Nopal-Tee aus der Apotheke. 1 gehäufter Teelöffel wird in 1/4 Liter kochendes Wasser gegeben, 3 bis 5 Minuten kochen lassen, dann durchseihen.

Mit Tannennadeln gegen Husten und Schlafprobleme
Millionen Menschen schenken dem Tannenbaum zumeist nur einmal im Jahr – nämlich zu Weihnachten – ihre Aufmerksamkeit. Viele wissen gar nicht, dass man mit einer Tanne im Garten eine wertvolle Naturapotheke aus dem Wald besitzt.

In der Naturmedizin finden vor allem die Tannennadeln und die jungen, zartgrünen Triebe Verwendung. Sie sind reich an ätherischen Ölen, an Bronylacetat, an Vitamin C, Betakarotin, Harz, an Linalool, Cymol und Pinen.

Unser-Tipp:
Rosenöl hilft bei Schlafproblemen. Im Schlafzimmer eine Schüssel mit einem feuchten Wattebausch und etwas Rosenöl aufstellen. Sie atmen dann ständig die beruhigenden Düfte aus der Raumluft ein.

Je jünger und zarter die Tannennadeln sind, desto mehr Wirkstoffe enthalten sie. So setzt man Nadeln und Triebe für die Gesundheit ein:

■ Bei rheumatischen Gelenkschmerzen füllt man einen kleinen Leinensack mit Tannennadeln, legt diesen auf die betroffene Stelle und bindet ein trockenes Tuch darüber. Man kann die Tannen-nadeln kurz in kochendes Wasser halten, dann in den Leinensack füllen und auflegen. Am besten lässt man die ätherischen Öle der Tannennadeln über Nacht einwirken. Sinnvoll ist es, zusätzlich mit Wasser verdünnten Sanddorn-Saft zu trinken. Das Vitamin C sorgt dafür, dass Giftstoffe rascher aus dem Körper abtransportiert werden.
■ Vielseitig einsetzbar ist der Tannennadel-Tee. Wenn man vor dem Zubettgehen Schlafprobleme aus der Welt schaffen möchte, gibt man 1 gehäuften Teelöffel mit gut gewaschenen Tannennadeln in eine Tasse, gießt mit kochendem Wasser auf und lässt nur 1 Minute ziehen. Dann süßt man mit etwas Honig und trinkt den Tee lauwarm in kleinen Schlucken.
■ Wenn man den Tee zur Blutreinigung trinken möchte, wenn man damit bei einer Zahnfleischentzündung gurgeln möchte oder wenn man bei Husten die verschleimten Atemwege erleichtern möchte, muss man 1 gehäuften Teelöffel Tannennadeln 3 Minuten in 1/4 Liter Wasser aufkochen lassen und durchseihen.
■ Wer ein Tannennadel-Bad nehmen will, der muss einfach 2 bis 3 Liter Tee durch Aufkochen von
4 bis 6 Esslöffeln Tannennadeln zubereiten und ins Badewasser dazugießen. 20 Minuten darin baden, danach 1 Stunde im Bett nachschwitzen und ruhen. Dieses Bad stärkt die Atemwege, lindert Gelenkschmerzen und stärkt die Nerven. In einem Tannennadel-Bad kann man nach einem anstrengenden Arbeitstag gut entspannen und neue Kräfte sammeln.
■ Und so können Sie sich selbst ein Tannennadel-Massageöl gegen Gelenk- und Muskelbeschwerden zubereiten: Mischen Sie sich in einer Porzellanschale 10 Tropfen Tannennadelöl mit 10 Tropfen Zitronenöl, 8 Tropfen Rosmarinöl und 8 Tropfen Lavendelöl. Rühren Sie diese Mischung in 50 Milliliter Sesamöl (Reformhaus) ein. Damit massieren Sie die Haut.
■ Pfarrer Sebastian Kneipp empfahl gegen Darmwinde und Gliederschmerzen: Hole dir ein nussgroßes Stück Tannen-Harz aus dem Wald und kau es einige Minuten mit etwas Honig!
■ So bereiten Sie Tannen-Honig gegen Husten zu: Füllen Sie junge Mai-Triebe von einer Tanne in ein Glas, bedecken Sie sie mit Wasser und lassen es 4 Tage in der Sonne stehen. Dann 20 Minuten kochen, durchseihen, 1 zu 1 mit Zucker vermischen, dick einkochen. Man lässt mehrmals am Tag 1 Teelöffel davon im Mund zergehen.

Entzündete Augenlider oder Husten: Kirschblütentee hilft
Der Kirschbaum macht uns das ganze Jahr über Freude: Im Frühling leuchten die prächtigen, weißen Blüten. Im Sommer können wir die saftigen Kirschen ernten. Und am 4. Dezember – am Barbara- Tag – holen wir uns einen Barbara- Zweig in die Wohnung, der dann zu Weihnachten in der Vase blüht und uns Glück bringen soll.

Schon im Mittelalter schätzte man die stärkende Wirkung des Baumes. Man kann heute noch sagen: Der Kirschbaum ist eine interessante Naturarznei.

Die Kirschblüten eignen sich für einen wirksamen Heiltee. Hier das Rezept: 20 Gramm Kirschblüten werden mit 1 Tasse kochendem Wasser übergossen. Zugedeckt 5 bis 8 Minuten ziehen lassen. Durchseihen und lauwarm in kleinen Schlucken trinken. Man kann auch ganz wenig Honig dazugeben. Kirschblütentee trinkt man bei Husten und bei entzündeten Atemwegen. Man konsumiert am besten 5 bis 6 Tassen über den Tag verteilt.

Der Kirschblütentee eignet sich auch sehr gut für eine äußere Anwendung. In diesem Fall taucht man ein Leinentuch in den lauwarmen Tee und legt es auf die Augen. Der Tee wirkt lindernd und heilend bei einem Gerstenkorn und bei entzündeten Augenlidern.

Auch die jungen, zarten Blätter des Kirschbaumes eignen sich als Naturmedizin. Man schneidet die Blätter in kleine Stücke, übergießt 2 gehäufte Teelöffel voll mit kochendem Wasser und lässt alles 2 Minuten ziehen. Dann durchseihen und ungesüßt trinken.

Der Kirschblättertee wirkt leicht abführend. Man kann die jungen Kirschblätter auch trocknen und dann das ganze Jahr über verwenden. Sie müssen allerdings 5 Minuten ziehen.

Seit jeher bereitet man in der Volksmedizin auch aus den Kirschstielen Tee zu: eine Hand voll getrockneter Kirschstiele werden 10 Minuten lang in 1/2 Liter Wasser gekocht, durchgeseiht und mit Honig gesüßt. Der Tee hilft bei Bronchitis, Arthritis, Gicht sowie bei Entzündungen der Harnwege. Man trinkt vor dem Zubettgehen eine Tasse.

Ein uraltes Hausmittel ist das Kirschkern-Kissen. Sammeln Sie Kirschkerne, kochen Sie sie in Wasser, und trocknen Sie sie im Backofen. Füllen Sie damit ein Leinensäckchen. Dieses Säckchen erhitzen Sie dann bei Bedarf im Backofen und legen es wie eine Wärmflasche auf. Die Kerne speichern die Wärme sehr lange. Die heiße Auflage setzt man bei Rheumaschmerzen und Muskelverspannungen ein.

Wenn Sie das Kirschkern-Kissen als Kälte-Kompresse – etwa gegen Migräne – einsetzen wollen, legen Sie es zuvor ins Tiefkühlfach. Man kann im Reformhaus und in Apotheken bereits fertige Kirschkern-Kissen kaufen.

In der Naturmedizin hat sich auch die Rinde des Kirschbaumes bewährt. Man kocht 30 Gramm trockene Rinde von jungen Asten in 1 Liter Wasser einmal kräftig auf.

Dann muss die Brühe 5 Minuten ziehen. Dieser Tee hilft bei Fieber, Magenschmerzen und Gichtbeschwerden. Man muss 2 Tassen – über den Tag verteilt – konsumieren und sollte den Tee in ganz kleinen Schlucken zu sich nehmen.

Auch das Harz, das aus der Rinde des Kirschbaumes austritt, kann als Naturarznei eingesetzt werden: Man verrührt einige Tropfen vom Kirschharz in Weinessig oder in Wein, taucht einen Wattebausch ein und wäscht damit das Gesicht. Man erzielt damit eine gründlich gereinigte und besonders glatte Haut.

Naturarznei für den ganzen Körper: die Eiche
Die deutsche Eiche ist ein Baum mit langer Geschichte. Sie kann bis zu 50 Meter hoch und etwa 1200 Jahre alt werden. Für Heilzwecke kommen nur 2 von rund 400 Eichenarten in Betracht: die Sommereiche, auch Stieleiche genannt, und die Wintereiche, auch als Traubeneiche bekannt. Als Naturarznei wird in erster Linie die Eichenrinde eingesetzt.

Man muss die Rinde im Frühling und Herbst sammeln. Die Heilkraft der Eicherinde basiert auf Gerbstoffen, Gallussäure, Pektin und Stärke. Auf Grund dieser Wirkstoffe kann die Rinde Entzündungen hemmen, Blutungen stillen und Giftstoffe binden. Eingesetzt wird sie innerlich und äußerlich.

Besonders interessant ist der Wirkmechanismus der Gerbsäuren in der Eichenrinde. Sie haben die Eigenschaft, Eiweißstoffe der Haut und der Schleimhäute zu verbinden und zu verdichten. Dadurch ziehen sich Gefäße und Gewebe zusammen. So klingen Entzündungen schneller ab, und Blutungen können rascher gestillt werden.

Hier einige Rezepte für die äußere Anwendung:
■ 1 Teelöffel sehr klein geschnittene Eichenrinde (Apotheke) mit 1 Tasse Wasser kurz aufkochen, dann durchseihen. Trinken Sie davon 2 Tassen täglich lauwarm in ganz kleinen Schlucken. Der Tee (nur mit ärztlicher Zustimmung nehmen) wirkt bei chronischen Entzündungen der Nieren, bei Gastritis und Leberproblemen.
■ Kochen Sie 2 Esslöffel Eichenrinde in 1/2 Liter Wasser 20 Minuten lang und lassen das Ganze danach 2 Stunden auf kleiner Temperatur leicht köcheln, dann durchseihen. Damit gurgeln Sie mehrmals am Tag bei Entzündungen im Mund, bei Zahnfleischbluten, Parodontose und Rachenkatarrh.
■ 2 bis 3 Esslöffel Eichenrinde werden mit 1 Liter kaltem Wasser langsam zum Kochen gebracht, danach 5 Minuten köcheln lassen. Diese Zubereitung eignet sich für Fußbäder gegen Schweißfüße oder für Sitzbäder gegen Hämorrhoiden. Wichtig ist die tägliche Anwendung, jeweils 10 bis 20 Minuten lang.
■ Eichenrinde-Bäder helfen bei Hautgeschwüren und Ekzemen. 1 Kilo Eichenrinde wird in 2 bis 3 Liter Wasser aufgekocht und soll dann etwa 2 Stunden leicht kochen. Der Absud wird dann ins Badewasser gegossen. So ein Bad darf nur 20 Minuten dauern.
■ Eichenrinde eignet sich auch sehr gut als Gesichtswasser bei fettiger, unreiner Haut. Da es antiseptisch wirkt, ist es auch sinnvoll nach der Rasur. Hier das Rezept: 10 Gramm Eichenrinde werden in 1/4 Liter Wasser 10 Minuten lang gekocht, 7 Minuten ziehen lassen. Das Gesichtswasser muss lauwarm angewendet werden, wirkt aber auch im kalten Zustand.
■ 1 Teelöffel Eichenrinde wird mit 1 Tasse Wasser kurz aufgekocht. Dann durchseihen und mit der
doppelten Menge abgekochtem Wasser mischen. Tauchen Sie in den lauwarmen Tee einen Wattebausch, und waschen Sie damit die Augen aus, wenn Sie unter einer Bindehautentzündung oder unter einer Lidrandentzündung leiden.
■ Wenn Wunden schlecht heilen, lohnt ein Eichenrinden-Umschlag. 2 Esslöffel Eichenrinde werden in 1/4 Liter Wasser 10 Minuten lang gekocht, dann durchseihen. Tränken Sie in diesem Absud ein Leinentuch oder noch besser ein mehrlagiges Mullkissen, und legen Sie es auf die Wunde. Der Umschlag muss alle 3 bis 4 Stunden erneuert werden.

Die heilenden Kräfte aus dem Eukalyptus wirken bei Atemwegserkrankungen
Der Eukalyptusbaum hat in der modernen Heilpflanzen-Medizin einen hohen Stellenwert. Es handelt sich dabei um ein Myrten-Gewächs, das besonders in den Tropen, in Polynesien und in Australien verbreitet ist. Der Eukalyptusbaum wächst aber – wild und gepflanzt – in fast allen warmen Ländern.

Es gibt 160 verschiedene Eukalyptus-Baum- und -Straucharten. Typisch sind die sichelförmigen, immergrünen, ledrigen Blätter. Diese Blätter sind es auch, die in der Naturmedizin so große Bedeutung haben. Zur Herstellung von Naturarzneien werden in erster Linie die Blätter des speziellen Eukalyptus- Globulus-Baumes verwendet. Er wächst besonders schnell und wird über 100 Meter hoch.

Das Eukalyptusblatt ist reich an ätherischen Ölen, aber auch an aggressiven Reizstoffen, welche die Atemwege belasten können. Das wichtigste ätherische Öl ist das Cineol. Und da es nach dem Soledum- Verfahren für den medizinischen Einsatz von den Reizstoffen befreit und in seine reinste Form gebracht wird, spricht man vom Soledum-Cineol.

Jahrzehntelang wusste man:
Der Hauptwirkstoff aus dem Eukalyptusblatt schafft bei Atemwegserkrankungen Erleichterung. Er fördert den raschen Abtransport von Schleim aus den Bronchien und lindert Reizhusten. Das Austrocknen der Lungenbläschen wird verhindert und das Atemvolumen erhöht. Im Jahr 1995 aber hat der Arzt und Wissenschaftler Privat-Dozent Dr. Uwe R. Juergens, leitender Oberarzt der Abteilung Pneumologie an der Medizinischen Poliklinik der Universität Bonn, zum ersten Mal nachgewiesen: Das Soledum-Cineol aus dem Eukalyptusblatt kann noch viel mehr.

Die körpereigene Abwehr in den Atemwegen wird gestärkt und die schützende Auskleidung der Atemwege wird regeneriert. Im Lauf der Forschungen machte Privat-Dozent Dr. Juergens die entscheidende Entdeckung: Der Hauptwirkstoff aus dem Eukalyptusblatt wirkt entzündungshemmend. Viele Entzündungen in den Atemwegen werden nicht nur verhindert und gemindert, sondern vollkommen ausgeheilt. Das vermochten bisher nur Medikamente mit Kortison. Die Medizin setzt das Soledum-Cineol aus dem Eukalyptusblatt ein. Man bekommt es in Kapselform in der Apotheke. 6 Kapseln zu je 100 Milligramm täglich reichen aus. Man kann damit bei Asthma-Patienten die Lungenfunktion bis zu 20 Prozent verbessern. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass der Arzt die Kortison-Dosis reduzieren kann. In leichten Fällen kann das Soledum-Cineol das Kortison sogar ganz ersetzen. Der große Vorteil des Soledum-Cineol aus dem Eukalyptus-Baum: Es verbessert die Gesamtbefindlichkeit des Patienten. Das Soledum-Cineol eignet sich auch ideal für eine Heuschnupfen- Therapie. Diese muss 4 Wochen vor der Pollenflug-Saison beginnen.

Die Kastanie stärkt die Venen und fördert die Durchblutung
Blühende Kastanienbäume zieren im Mai und Juni in vielen Städten Alleen und Parkanlagen. Sie werden bis zu 25 Meter hoch und faszinieren nicht nur durch ihre prächtigen Baumkronen, sondern auch durch ihre aufrecht stehenden weißen oder roten Blütenkerzen. Im Herbst fallen die Samen – Rosskastanien genannt – zu Boden und lösen sich aus ihrem stacheligen, grünen Mantel.

In der Naturmedizin werden die Blätter, die Blüten, die junge Rinde und die Kastanien verwendet. Erstmals hat ein französischer Arzt im Jahr 1896 die heilende Wirkung der Kastaniensamen bei Venenleiden nachgewiesen. Im Laufe der Jahre haben Forschungen ergeben: Die Kastanie mit ihren Samen, Blättern und Blüten stärkt das gesamte Gefäßsystem im menschlichen Organismus. Der Saponin-Wirkstoff Aescin – ein Seifenstoff – wirkt zusammenziehend, abschwellend, entwässernd und schleimlösend. In der jungen Rinde, aber auch in den Blüten des Kastanienbaumes ist der Wirkstoff Aesculin enthalten, welcher den Stoffwechsel anregt und die Durchblutung fördert. Das Aesculin hält außerdem die schädlichen UV-Strahlen der Sonne ab. Daher wird der Wirkstoff der Kastanie auch zur Herstellung von Gletscher- und Bergsteigersalben verwendet. Der Kastanienbaum liefert außerdem Gerbstoffe, Bitterstoffe, Adenosin, Rutin und Glykosin.

Die Wirkstoffe der Kastanie werden bei Bandscheibenschäden, zur Vorbeugung von Thrombosen, bei Wadenkrämpfen, Unterschenkelgeschwüren, bei brüchigen Venen, bei Blutergüssen, Prellungen, Sportverletzungen, Krampfadern, bei Verschleimung der Atemwege und bei Magen- und Darmerkrankungen eingesetzt.
■ So wird Kastanientee zubereitet: 1 Teelöffel Kastanienblätter und -blüten mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen, 5 Minuten ziehen lassen, durchseihen. Täglich 1 bis 2 Tassen bei Magen- und Darmproblemen sowie bei Venenschwäche trinken.
■ So bereitet man den Tee aus Kastanienrinde zu: 1 Teelöffel zerkleinerte Rinde mit Blüten wird mit 1 Tasse Wasser kurz aufgekocht, dann durchseihen. Dieser Tee stärkt erschlaffte Venenwände und bekämpft Blutstauungen.

Unser-Tipp:
Wenn an kalten Tagen der Maronibrater an der Ecke seinen Ofen einheizt, sollten Sie sofort zugreifen und Ihrer Gesundheit etwas Cutes tun.

■ So bereiten Sie ein Kastanienbad gegen Rheuma und Venenleiden vor: 1 Kilo gehackte Kastanien werden 15 Minuten lang in 4 Liter Wasser gekocht. Die Brühe rühren Sie ins Badewasser ein. Baden Sie darin 20 Minuten.
■ Für ein Kastanienblütenbad geben Sie abends 3 Hände voll Kastanienblüten in die Wanne und gießen etwas kaltes Wasser auf. Lassen Sie das Ganze bis zum nächsten Tag stehen. Am Nach-mittag oder am Abend gießen Sie warmes Wasser dazu und nehmen ein Bad. Das stärkt die Venen.
■ Gegen Prellungen, Blutergüsse und Gelenkschmerzen sollten Sie Kastanienwickel oder -Umschläge machen: 3 Esslöffel Kastanienblüten, zerhackte Rinde und Kastanien müssen in 1/2 Liter Wasser kurz aufkochen. Tauchen Sie ein Leinentuch ein, drücken Sie es leicht aus, und legen Sie es auf die schmerzenden Stellen. Darüber wird ein trockenes Leinentuch gebunden. Der Wickel oder Umschlag sollte 1 bis 2 Stunden einwirken. Man kann ihn bis zu 4-mal am Tag anwenden.

Holunderblüten: eine wertvolle Hilfe bei Sommererkältungen
Aus Höhlenzeichnungen weiß man, dass es den Holunderbaum schon in der Steinzeit gegeben hat. Auch Griechen und Römer haben ihn als Arznei eingesetzt, und seither wächst er in unseren Regionen als Baum oder Strauch am Rande von Wiesen und Wegen, in großen und kleinen Gärten.

Unsere Großmütter kannten einen Spruch: Vor einem Holunder-Strauch muss man den Hut ziehen! Sie wollten damit sagen, dass man den Holunder so vielfältig einsetzen und nützen kann: die weißen Blüten im Frühling, die schwarzen Beeren im Herbst. Die weißen Blüten des Holunderbaumes enthalten ätherische Öle wie Palmitinsäure, Linolsäure und Linolensäure. Besonders wichtig: Rutin, eine Substanz, die unsere Blutgefäße und das Bindegewebe stark macht.

Man kann aus den Blüten eine erfrischende Limonade brauen:
1 Kilo Roh-Rohrzucker wird in 5 Liter Wasser aufgelöst. Dann legt man 8 Stück Holunderblüten-Dolden und 2 unbehandelte, biologische Zitronen – in Scheiben geschnitten – ein und deckt das Ganze mit einem Gazetuch ab. Drei Tage an der Sonne stehen lassen. Dazwischen mehrmals umrühren. In Flaschen abseihen, kühl lagern. Man sollte die Limonade innerhalb von 2 Monaten trinken. Man kann die Blüten auch in Backteig tauchen und frittieren.

Die klassische Art, Holunderblüten in der Naturmedizin einzusetzen, ist der Holunderblüten-Tee. Man trinkt ihn, wenn man eine Sommererkältung, einen Schnupfen oder Atemwegsbeschwerden behandeln möchte. Der Tee eignet sich auch besonders gut, wenn man für das Auskurieren einer Erkältung eine Schwitzkur machen möchte.

2 Teelöffel getrocknete Holunderblüten (Apotheke) werden mit 1 Tasse kochendem Wasser übergossen. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Durchseihen. Man trinkt 3 bis 4 Tassen am Tag.

Fürs Gesundschwitzen ist es auch sinnvoll, einen speziellen Tee mit 1 Teelöffel Holunderblüten und 1 Teelöffel Lindenblüten zu mischen. Zubereitet wird der Tee wie der klassische Holunderblüten-Tee.

Sehr wirksam ist es, bei Halsschmerzen und Heiserkeit mit lauwarmem Holunderblütentee mehrmals am Tag zu gurgeln.

Wer ältere, faltige und fahle Haut wieder gesünder und attraktiver machen möchte, der sollte einmal pro Woche die Blüten von 10 Holunderdolden in 1 Liter Milch einlegen und einen Tag stehen lassen. Dann wird die ganze Mischung ins Wannenbad gegossen und 20 Minuten darin gebadet.

Im Herbst erntet man vom Holunderbaum die schwarzen Holunder-beeren, die in großen Dolden an den Bäumen hängen. Die Beeren haben von allen Obstarten in unseren Breiten den höchsten Gehalt an den Vitaminen B1, B2 und B6: für starke Nerven, schöne Haut, gesundes Blut, glänzende Haare und feste Muskeln. Sie sind aber auch reich an Vitamin C und stellen damit einen Schutz gegen Infektionen dar.

Man kann die Holunderbeeren als Kompott genießen oder als Saft (Reformhaus) trinken. Der Holundersaft löst die Verschleimung in den Atemwegen und bringt Erleichterung. Mehr noch: Er bekämpft Entzündungen, lindert Reize und verstärkt die Filterfähigkeit von angegriffenen Bronchien. Holunderbeeren nur gekocht verwenden, roh sind sie giftig.

Mehr Lebensenergie und Fitness durch süße Feigen
Der Feigenbaum ist ein Maulbeergewächs und gedeiht in weiten Teilen Europas. Der Feigenbaum braucht viel Sonne und Wärme, liebt sandigen, trockenen Boden. Die Früchte sind zuerst grün, später violett oder gelb. Sie sind mit vielen kleinen Samen gefüllt, schmecken aromatisch und süß.

Schon seit alten Zeiten hatte der Feigenbaum in der Heilkunde eine große Bedeutung. Man legte die Blätter bei Geschwüren als Pflaster auf die Haut auf. Die heilige Hildegard hat aus den Blättern und aus der Rinde des Feigenbaumes eine Schmerzsalbe zubereitet.

Heute werden in erster Linie die Früchte in der Naturmedizin eingesetzt. Sie sind das beste und harmloseste Abführmittel. Das hat mehrere Gründe: Feigen fördern die Schleimbildung im Darm, und die vielen kleinen Samenkörner in den Früchten sind hervorragende Ballaststoffe, die im Darm aufquellen.

Und hier das Rezept gegen Verstopfung: Man weicht abends 5 getrocknete Feigen in 1/4 Liter lauwarmem Wasser ein und lässt das Ganze zugedeckt über Nacht stehen. Morgens isst man die aufgeweichten Feigen – intensiv kauen – und trinkt dann das Feigenwasser. Die Wirkung tritt nach 2 bis 5 Stunden ein.

Aber auch der Genuss von frischen Feigen kurbelt die Verdauung an. Feigen sind ein wertvoller Bestandteil der gesunden Ernährung, um kleine Esssünden auszugleichen. Feigen verfügen über die höchsten basischen Werte aller Lebensmittel. Sie können daher mithelfen, einer Übersäuerung im Körper entgegenzuwirken, die durch den Genuss von zu viel Fleisch, Wurst und Süßem entsteht. Genau aus diesem Grund wirken Feigen stressabbauend. Stress übersäuert den Körper und macht ihn damit anfälliger für Krankheiten.

Feigen sind reich an Enzymen und bakterienabtötenden Substanzen. Sie liefern 11 Vitamine, 14 Mineralstoffe und 14 Aminosäuren. Dadurch spenden sie Lebensenergie, vertreiben Müdigkeit und machen fit. Der hohe Anteil an Glukose und Fruktose stärkt Nerven und Gehirn.

Doch es gibt noch viele Möglichkeiten, die Früchte des Feigen-baumes für die Gesundheit zu nützen:
■ Zahnschmerzen können vergehen, wenn man mit dem Fruchtfleisch einer frischen Feige an der betreffenden Stelle das Zahnfleisch massiert.

Der milchige Saft aus einer noch unreifen Feige kann Warzen vertreiben. In Asien ist das ein sehr verbreitetes Naturheilrezept.
■ Wer regelmäßig Feigen isst, der reinigt damit sein Blut.
■ Mit dem Verzehren von Feigen kann man Wurmerkrankungen Vorbeugen. Die Feige enthält nämlich das Enzym Cardina, das Eiweiß im Darm abbaut.
■ Wer Feigen kaut oder mit verdünntem Feigensirup oder Feigentee gurgelt, kann eine Mundhöhlen- oder Zahnfleischentzündung schneller ausheilen.
■ Seit der Antike gilt der Feigenbaum als Ort des besonderen Friedens. Wer Ruhe und Erholung sucht, wer seine Gedanken sammeln und seine Nerven stärken will, der soll sich eine Stunde lang unter einen Feigenbaum legen und in die großen drei- bis fünflappigen Blätter des Baumes schauen.

Die Kraft der Birke hilft bei Rheuma, Gicht und Ekzemen
Jeder kennt den reizvollen Baum mit dem hohen weißen Stamm und den schwarzen Querstreifen: Es ist die Birke. Sie wächst in der Heide, im Moor, in lichten Wäldern, an Straßenrändern und an Flussufern.

Die zarten Blätter verströmen einen würzigen Duft. Hauptsächlich werden diese Blätter in der Naturmedizin verwendet. Man erntet sie im Mai und Juni nach der Blüte des Baumes, wenn sie noch jung und zart sind.

Die Birkenblätter sind reich an Bitterstoffen, Gerbstoffen, Kalzium und Kalium. Sie enthalten aber auch ätherische Öle, Harze, Flavonoide und reichlich Vitamin C.

Aus Birkenblättern wird Tee zubereitet. Hier ist das Rezept:
Zwei gehäufte Teelöffel klein geschnittene, frische oder getrocknete Birkenblätter werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrüht und müssen dann 10 Minuten ziehen. Man trinkt 3-mal täglich 1 Tasse davon.

Birkenblätter haben im frischen Zustand eine größere Heilwirkung als getrocknet. Wenn man getrocknete Birkenblätter (Apotheke) verwendet, kann man etwas doppeltkohlensaures Natrium dazugeben, damit man die Wirkung steigert.

Der Birkentee kann gegen viele Gesundheitsprobleme eingesetzt werden: für eine Entschlackungskur, gegen zu viel Harnsäure, bei Gelenkschwellungen, bei Hautunreinheiten und Ekzemen, bei Schwächeanfällen.

Aber auch die Birkenrinde wird in der Naturmedizin eingesetzt. Man kocht klein geschnittene Rindenstücken in Wasser. Mit der Flüssigkeit werden durch Kompressen und Bäder Hauterkrankungen, Hautpilz und schlecht heilende Wunden behandelt.

Der Birkensaft gilt als besondere Kostbarkeit in der Naturheilkunde. Im Frühjahr wird der Stamm des Baumes 30 Zentimeter vom Boden 3 Zentimeter tief angebohrt. Der austretende Saft wird aufgefangen und haltbar gemacht.

Der Saft ist reich an Vitaminen und Saponinen, fördert den Haarwuchs, stärkt die Haarwurzeln und bekämpft Schuppen im Haar. Dazu muss man den Birkensaft viele Monate mehrmals am Tag in die Kopfhaut einmassieren. Birkensaft eignet sich aber auch zur äußerlichen Behandlung von Rheuma, Gicht und Hautproblemen. Innerlich verwendet man ihn zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündung und gegen Harnwegserkrankungen.

Aus der Birkenrinde wird auch Birkenöl hergestellt:
Getrocknete, klein geschnittene Rindenstücke werden in einem gut verschließbaren Glas mit Olivenöl angesetzt. Das Glas sollte in der Sonne stehen. Nach 14 Tagen wird gefiltert. Das Birkenöl ist fertig und kann nun gegen Rheuma- und Gichtschmerzen einmassiert werden.

Sehr sinnvoll ist es auch, zur Förderung des Haarwuchses beim Haarewaschen jedes Mal ein paar Tropfen Birkenöl ins Shampoo zu geben. Man kann das Öl auch fertig in der Apotheke kaufen. Birkenrinde-Bäder bewähren sich bei Rheuma, Hautekzemen und Blasenentzündung: 1 Kilo Birkenrinde muss man in 5 Liter Wasser 30 Minuten kochen, danach wird die Brühe ins Badewasser gegossen, und man badet 20 Minuten darin.

Gegen Husten und zur Förderung des Gallenflusses hilft Birkenknospen-Tee. Geben Sie 1 Esslöffel Birkenknospen in ein Gefäß, übergießen Sie alles mit 2 Tassen kochendem Wasser, und lassen Sie es 10 Minuten ziehen. Der Tee wird mit wenig Honig gesüßt und mittags und abends getrunken.

Mangos stärken die Nerven, senken das Krebsrisiko
Der Mangobaum stammt aus dem östlichen Teil Indiens. Dort hat man ihn bereits vor 4000 Jahren gezüchtet und in Plantagen angebaut. Heute gibt es Mangobäume in Brasilien, Pakistan, Mexiko, Kenia und auf Madagaskar. Der Mangobaum kann bis zu 25 Meter hoch werden. Seine Blätter schillern gleichzeitig in verschiedenen Farben, und seine Wurzeln reichen so tief in den Boden, dass sie sich von dort besonders viele Mineralstoffe und Spurenelemente holen können.

Für die Naturmedizin und für die gesunde Ernährung werden die Früchte des Mangobaumes eingesetzt. Es gibt sie in den Farben Grün, Gelb, Orange und Rot. Wobei die roten und die orangen Früchte besonders wertvoll für die Gesundheit sind. Auch im Geschmack gibt es bei den Mangos viele verschiedene Nuancen.

Mangofrüchte sind reich an lebenswichtigen Stoffen. Sie enthalten große Mengen an Karotinen und Karotinoiden. Das sind Pflanzenstoffe, welche die Haut des Menschen vor Umweltschadstoffen schützen. Sie werden dabei kräftig vom Vitamin A und vom Provitamin A unterstützt und stärken über den Hautschutz auch noch die Sehkraft.

Mangos sind reich an Vitamin E, das uns jung erhält. Mangos enthalten auch Vitamin B3 und B6. Dadurch kann diese exotische Frucht die Nerven stärken und hilft auch Stress abzubauen. Wer abends eine große Mango verzehrt, kann danach viel besser einschlafen. Die B-Vitamine sorgen aber auch dafür, dass das Fleisch-Eiweiß schneller und besser verdaut und verarbeitet werden kann. Man soll entweder zu oder nach einer Fleischmahlzeit eine Mango essen. In Indien reicht man daher oft zu einem Fleischgericht Reis mit Mangostücken.

Man kann mit einer Mango auch einen geschwächten Kreislauf stabilisieren. Sehr oft kommt es durch einen Mangel an Vitamin B6 zu einer Kreislaufschwäche. Die Mango hat besonders große Mengen davon.

Mangos sind auch reich am Mineralstoff Kupfer. Gemeinsam mit dem Betakarotin ergibt sich ein faszinierender Effekt: Wer Mangos isst, wird in kürzerer Zeit mit weniger Sonne braun und behält seine bronzene Hautfarbe viel länger.

Ganz besonders wichtig sind Mangos im Sommer:
■ Die Karotinoide in der Mango – das sind drei Farbstoffe – produzieren körpereigenes Betakarotin und schützen damit die Haut vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne. Die Vitamine A, C und E in der Mango bieten der Haut einen optimalen Immunschutz. Die Karotinoide senken auch das Krebsrisiko.
■ Mangos schützen vor den schädlichen Einflüssen des bodennahen Ozons sowie vor dem oft sehr hohen Chlorgehalt in Schwimmbecken.

Den Hautschutz kann man selbst beobachten und erleben. Es geschieht oft, dass man zu lange in der Sonne war und eine knallrote, entzündete Haut hat. Nach dem Genuss einer Mango gehen Rötung und Entzündung rasch zurück.

Und hier das Rezept für einen Mango-Cocktail, wenn Sie an einem heißen Sommertag erschöpft sind und schnelle Energie brauchen: 100 Gramm Mango-Fruchtfleisch pürieren, mit dem Saft einer Orange und 2 Teelöffel Zitronensaft verrühren. Mit Mineralwasser aufgießen und in kleinen Schlucken trinken.

Mit Lindenblüten kann man der Sommergrippe Vorbeugen
Den Lindenbaum findet man heute überwiegend in Parks, Alleen oder Gartenanlagen, sehr selten im Wald. Man unterscheidet die Sommerlinde und die Winterlinde, wobei sich beide für Heilzwecke eignen. Während die Winterlinde nur 20 Meter hoch wird, schafft es die Sommerlinde bis zu 40 Meter. Die Winter-linde blüht 2 bis 3 Wochen nach der Sommerlinde. Auf diese Weise können wir sowohl im Juni als auch im Juli die grünlichgelben Blüten der Linde genießen.

In erster Linie werden die Lindenblüten in der Naturmedizin als Tee zubereitet und eingesetzt. Das Teerezept für eine Schwitzkur, wenn man erkältet ist und schnell wieder gesund werden will: 2 gehäufte Teelöffel getrocknete Lindenblüten (Apotheke) werden mit kochendem Wasser übergossen. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, durchseihen und sehr warm trinken.
■ Mit diesem Tee kann man einer zünftigen Sommergrippe Vorbeugen: 8 gehäufte Teelöffel Lindenblüten mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, durchseihen, mit Honig süßen und in eine Thermoskanne gießen. Mehrmals am Tag 1 Tasse warm trinken. Der Tee wirkt auch gegen schwache Nerven.
■ Lindenblüten-Inhalation gegen verschleimte Atemwege: Uber-gießen Sie 150 Gramm Lindenblüten mit kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen. Dann die aufsteigenden Dämpfe einatmen.
■ Wer Stress abbauen will und sich geistig überanstrengt fühlt, dem hilft ein Lindenblüten-Bad. Hier das Rezept: Kochen Sie 300 bis 500 Gramm Lindenblüten in 4 Liter Wasser auf. Danach lassen Sie das Ganze 30 Minuten ziehen, durchseihen und die Flüssigkeit ins heiße Badewasser gießen. 25 Minuten lang darin baden. Sie können allerdings auch den Aufguss mitsamt den Lindenblüten ins Wasser geben. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, den Körper mit den Blüten abzureiben.
■ Sie können aus Lindenblüten auch ein Massage-Öl gegen schmerzende Füße zubereiten:
Erhitzen Sie eine Hand voll Lindenblüten ganz kurz mit 1/4 Liter Speiseöl. Lassen Sie das Ganze 24 Stunden stehen. Dann abseihen und die Füße mit diesem ungewöhnlichen Öl massieren.
■ Lassen Sie sich in der Apotheke zu gleichen Teilen Lindenblüten, Kamillenblüten, Melissenblätter und Hagebutten mischen. 2 Teelöffel davon werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen, 15 Minuten ziehen lassen, durchseihen und mit etwas Honig süßen. Damit bekommten Mädchen und Jungen ihre Erkältung schneller wieder in den Griff.

Die faszinierende Wirkung der Lindenblüten ist auf ätherische Öle, Duftstoffe, Gerbstoffe und Schleimstoffe zurückzuführen.

Auch die Holzkohle aus dem Holz des Lindenbaumes hat in der Naturmedizin eine große Bedeutung für die innere Anwendung. Das fein gemahlene Pulver der Holzkohle (Apotheke) wird bei Blähungen, Magenverstimmungen und bei Darmproblemen eingesetzt. Man verrührt 1 bis 2 Teelöffel Lindenholzkohle in einem Glas Wasser oder Milch und trinkt diese Flüssigkeit. Ein Aufguss von den Blättern des Lindenbaumes wird zum Gurgeln gegen Parodontose verwendet.

Die Blätter und die Rinde der Haselnuss stärken die Venen
Haselnussbäume wachsen in der freien Natur ebenso wie in vielen Gärten Europas. Immer schon wurden sie für die Naturmedizin gegen verschiedene Leiden genützt. Das beweisen Rezepte der heiligen Hildegard von Bingen aus dem 11. Jahrhundert. Heute erinnert man sich wieder daran und verwendet die Haselnüsse, die Blätter und die junge Rinde des Baumes als Naturarznei.

Die Haselnüsse sind reich an ungesättigten Fettsäuren, die uns vor frühzeitiger Arteriosklerose schützen und Herz und Kreislauf stark machen. Sie liefern viel von den Mineralstoffen Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Eisen sowie die Vitamine A und E, außerdem Vitamine der B-Gruppe. Die Blätter und die Rinde des Haselbaumes enthalten hochwirksame Gerbstoffe und das ätherische Öl Betulin, das Gefäße und Bindegewebe stärkt. Wenn man die Inhaltsstoffe optimal nützen will, muss man die Blätter von März bis Mai, die Rinde im April sammeln.

In erster Linie wirken die Blätter und die Rinde des Haselnussbaumes gegen Venenleiden. Die Venen werden gestärkt. Hier die Rezepte:
■ Für die innere Anwendung werden getrocknete Haselnussblätter zerkleinert. 2 Teelöffel davon in einer Tasse mit kochendem Wasser übergießen, 5 bis 7 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Durchseihen. Lauwarm 2 bis 3 Tassen ungesüßt pro Tag trinken. Nicht länger als 3 Wochen.

Unser-Tipp:
Besonders schwangere Frauen müssen regelmäßig Venengymnastik betreiben.

■ Für die äußerliche Anwendung werden eine Hand voll frische oder getrocknete Blätter in 2 Liter Wasser aufgekocht. Oder man kocht eine Hand voll klein gehackte junge Rinde in 2 Liter Wasser auf. Rinde und Blätter können auch im Verhältnis 50 zu 50 gemischt werden. Man taucht in die lauwarme oder kalte Abkochung ein Leinentuch, wringt es leicht aus und legt es um die Beine. Darüber kommt ein trockenes Frotteetuch. Viele spüren an heißen Sommertagen Erleichterung in den schweren Beinen, wenn sie sie mit der kalten Abkochung einfach waschen. Dazu benützt man am besten einen Frotteelappen.

Die getrockneten Blätter und die Rinde des Haselnussbaumes an einem dunklen Ort und trocken aufbewahren. Unter Lichteinfluss gehen die Wirkstoffe sehr schnell verloren.

Wer Haselnussblätter-Tee trinkt, kann damit aber nicht nur die Venen stärken und lästigen Beinbeschwerden Vorbeugen. Der Tee hilft auch gegen Kreislaufschwäche, Stoffwechselstörungen und Übergewicht.

Wer regelmäßig Haselnussblätter- Tee trinkt, hat weniger Hunger, und der Abbau von Fettpolstern wird gefördert. Das Genießen von Haselnüssen der jüngsten Ernte fördert die Konzentration und bekämpft Vergesslichkeit. In vielen Bauernfamilien gilt es als uralte Tradition: Haselnüsse – gut gekaut oder gemahlen und mit etwas Honig vermischt – beugen bei nervösen Kindern Bettnässen vor.

Außerdem gilt das regelmäßige Knabbern von Haselnüssen bei vielen Bauern in Süddeutschland als Hausrezept gegen rheumatische Beschwerden. Die Wirkung ist zweifelsohne auf den hohen Gehalt an Vitamin E zurückzuführen. Die ganz jungen Haselblätter und die Knospen sind übrigens auch eine köstliche Beigabe für Salate und Suppen.

Mit der Kraft der Kiefer gegen Husten und schwache Nerven
Die Kiefer gehört – wie die Fichte – zu den Urbäumen, die es in unseren Regionen bereits vor 10000 Jahren gegeben hat. Sie ist daher ein Symbol für langes Leben, Ausdauer und Kraft. Die Nadeln und Triebspitzen der Kiefer – vor allem der niederen Legföhre – wurden schon im frühen Mittelalter zur Zubereitung von Gesundheitsrezepten eingesetzt.

Die Triebspitzen der Kiefer sind reich an den ätherischen Oien Pinen, Caren und Bornylacetat sowie an Harzsäuren. Sie enthalten außerdem Vitamin C, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Wachs, Glycoside und Salicinin. Für den Einsatz in der Naturmedizin werden die Triebspitzen im April und Mai gesammelt, wo sie die meisten Wirkstoffe enthalten. Die Triebspitzen der Kiefer lösen Schleim, fördern die Durchblutung und können Keime abtöten. Sie stärken die Nerven, vertreiben Müdigkeit, fördern die Verdauung, können Schmerzen stillen und stärken die Atemwege.

Gegen Husten, Bronchitis, gegen Raucherhusten sowie gegen Erkältungen kann man die Triebspitzen der Kiefer innerlich einsetzen. Hier das Rezept dazu: 100 Gramm Triebspitzen werden in 1 Liter Wasser gekocht. 1 bis 2 Tassen am Tag lauwarm mit etwas Honig trinken. Äußerlich setzt man die Triebspitzen der Kiefer als Wannenbad ein. 200 Gramm Triebe werden in 1 Liter Wasser gekocht, durchseihen und dem Badewasser beimischen. Wer darin 20 Minuten badet, stärkt damit die Nerven, kann Stress und Überreiztheit abbauen.

Der deutsche Apotheker Prof. Wolfram Spitzner im badischen Etlingen beobachtete im Jahr 1949 bei seinen Forschungen, dass man mit großem Erfolg gegen die breite Palette der Erkältungen die Kombination von 3 Wirkstoffen einsetzen kann: die ätherischen Öle aus Kiefernnadeln, Menthol und Eukalyptusöl. Der Apotheker entwickelte auf dieser Basis eine Erkältungssalbe, einen milden Erkältungsbalsam für Kinder und ein Erkältungsbad. Und da die Kiefer, der heilige Baum der Germanen, in der Botanik den Namen Pinus sylvestris trägt, hat sich für die Wirk-stoffkombination Pinus, Menthol und Eukalyptus in der Naturmedizin der inzwischen klassische Name Pinimenthol (Apotheke) ergeben.

Die Erkältungssalbe wendet man bei akuter und chronischer Bronchitis an (Arzt zuziehenl), bei Husten und bei allen Erkältungskrankheiten, welche die Atemwege belasten. Der Erkältungsbalsam mit den Wirkstoffen Eukalyptusöl und Kiefernadelöl ist die sanfte, milde Version für Kinder und Säuglinge. Salbe und Balsam werden zum Einreiben von Brust und Rücken verwendet. Die ätherischen Öle wirken in zweifacher Hinsicht: Sie werden nach dem Einreiben – speziell im Zusammenhang mit der Bettwärme – flüchtig und können über die Atemwege aufgenommen werden. Sie werden aber auch von der Haut durch die Poren aufgenommen und gelangen so über den Blutkreislauf in die Atemwege.

Es gibt aber noch eine sehr beliebte und wirksame Möglichkeit: die Inhalation. Man gibt 5 Zentimeter von der Erkältungssalbe in einen Inhalator oder in einen Topf, gießt heißes Wasser drüber und atmet dann die aufsteigenden Dämpfe mit den ätherischen Ölen ein. Der Husten wird dadurch gelindert und der Schleim gelöst.

Buchsblätter beruhigen Tiere und lindern Gichtschmerzen
Der Buchsbaum ist bei uns heute nur noch als Zierbaum in Gärten, großen Park- und Gartenanlagen – besonders in Schlossgärten – anzutreffen. Er lässt sich ideal zu runden oder eckigen Formen schneiden. Man kann Buchsbäume daher anstelle eines Zaunes anpflanzen und zurechtschneiden.

Der Buchsbaum wächst sehr langsam; er kann bis zu 8 Meter hoch und mehrere 100 Jahre alt werden. Er hat ein hartes, dichtes Holz, in dem Vögel gerne Nester bauen. Seine Blätter sind klein, fest, lederartig, immergrün und haben die Form einer stumpfen Ellipse.

Der Buchsbaum blüht im April und Mai. Die Blüten sind unauffällig gelbgrün und riechen sehr intensiv.

In der Naturmedizin werden seit frühen Zeiten die Blätter und die Rinde des Buchsbaumes verwendet. Die heilige Hildegard von Bingen hat den Absud von Buchsbaumblättern gegen Hautausschläge empfohlen. Die moderne Hautmedizin rät davon allerdings ab.

Man hat Buchsbaumblätter und die Rinde im Mittelalter innerlich und äußerlich eingesetzt. Allerdings muss man dazu sagen: Vorsicht! Alle Bestandteile dieses Baumes enthalten giftige Alkaloide wie zum Beispiel das Buxin. Blätter und Rinde vom Buchsbaum dürfen daher in keinem Fall für eine innerliche Anwendung eingesetzt werden, auch wenn das in alten Rezeptbüchern oft empfohlen wird. Blätter und Rinde des Buchsbaumes dürfen nur äußerlich verwendet werden.

Was macht denn Blätter und Rinde so interessant? Es sind darin ätherische Öle, Gerbstoffe und schmerzstillende Mittel enthalten. Die äußere Anwendung macht Sinn bei Gicht, Rheuma und Haarausfall.

Und hier das Rezept für die äußere Anwendung:
16 Gramm Buchsbaumblätter – oder Blätter und junge Rinde 50 zu 50 gemischt – werden mit 1 Liter kochendem Wasser in einem Topf aufgegossen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Tauchen Sie ein Leinentuch in die Flüssigkeit, wringen Sie es aus, und legen Sie es auf die schmerzenden Gicht- und Rheumastellen. Lassen Sie die Flüssigkeit 2 Stunden einwirken. Wenn Sie ein unangenehmes Gefühl dabei verspüren, sofort die Kompresse entfernen.

Wenn Sie zu Hautallergien neigen, sollten Sie auf den Einsatz von Buchsblättern und Buchsbaumrinde verzichten. Bei Haarausfall spülen Sie nach dem Waschen die Haare mit der lauwarmen Flüssigkeit.

Interessant und bis heute ungeklärt ist eine andere Wirkung der Buchsblätter und der Rinde: Sie haben eine beruhigende Ausstrahlung auf Menschen und Tiere.

Man hat früher nervösen Menschen anstelle von Blumen Buchsbaumäste ins Zimmer gestellt. Viele Bauern nützen das heute noch. Wenn das Vieh im Stall besonders unruhig ist, hängt man in manchen Gegenden Deutschlands und Österreichs Buchsbaumzweige an der Decke auf. Die Tiere – vor allem Rinder – beruhigen sich in kürzester Zeit. Vermutlich geht von den Zweigen ein Geruch aus, der auf das vegetative Nervensystem der Kühe, Stiere und Ochsen einwirkt.

Ginkgo-Extrakt kann das Augenlicht retten
Der Ginkgo Biloba ist der älteste Baum der Welt. Man schätzt, dass es ihn seit rund 250 Millionen Jahren gibt. Aus fossilen Funden kann man erkennen, dass er sein Aussehen seit 180 Millionen Jahren nicht verändert hat. Dieser Baum hat die Entstehung der Kontinente und das Aussterben der Dinosaurier erlebt.

Der Ginkgobaum war in China und Japan vorerst ein Tempelbaum. Im 18. Jahrhundert kam er nach Europa und wurde ausschließlich als Zierbaum gepflanzt. Johann Wolfgang von Goethe hatte drei Ginkgobäume in seinem Garten und widmete dem Ginkgoblatt ein Gedicht.

Nach wie vor hatte der Ginkgobaum keinerlei Bedeutung in der Medizin. Erstmals wurden Wissenschaftler auf ihn aufmerksam, als am 6. August 1945 die erste Atombombe in Hiroshima explodierte und die schreckliche Möglichkeit der globalen Zerstörung aufzeigte. Menschen, Tiere, Pflanzen – jegliches Leben war zerstört. Mit einer einzigen Ausnahme. Obwohl die Ginkgobäume im atomaren Feuersturm verbrannten, waren sie die einzigen Pflanzen, die im darauf folgenden Frühjahr wieder zu sprießen und zu blühen begannen. Das beeindruckte die Wissenschaft. Man begann, den Baum näher zu untersuchen, der so vielen Gefahren widerstehen konnte, und fand faszinierende Wirkstoffe: Ginkgolide, Flavone und Terpene. Große Verdienste in der Ginkgo-Forschung kommen dem deutschen Arzt, Botaniker und Apotheker Dr. Wilhelm Schwabe zu.

Seit vielen Jahren weiß man: Der Extrakt aus den Ginkgoblättern fördert die Durchblutung im ganzen Körper, vor allem im Kopfbereich. Daher werden Ginkgo-Extrakte erfolgreich von Ärzten gegen Schwindelanfälle, Ohrgeräusche und Hirnleistungsstörungen eingesetzt.

In jüngster Zeit haben Ärzte in Studien nachgewiesen, dass man mit dem Craton-Spezial-Extrakt Egb 761 aus den Blättern des Ginkgobaumes auch das Augenlicht retten und die Sehkraft stärken kann. Das ist bedeutsam, denn Störungen des Sehvermögens zählen zu jenen Gesundheitsproblemen, die im vorgerückten Alter die Lebensqualität der Menschen besonders beeinträchtigen.

Der Extrakt aus dem Ginkgobaum kann überall dort eingesetzt werden, wo die Sehkraft durch ein Nachlassen der Durchblutung des Auges beeinträchtigt ist. Die Netzhaut verfügt über viele feinste Blutgefäße. Wenn diese nun auf Grund einer Durchblutungsstörung nicht genügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, kommt es zu einem Nachlassen der Sehkraft.

Das betrifft den Raucher, Bluthochdruckpatienten und Diabetiker. Durchblutungsstörungen in der Netzhaut, im Bereich des schärfsten Sehens, können zu einer starken Sehstörung führen, die mit Erblindung enden kann. Man spricht von der Makula-Degeneration. Diesen Gefahren kann man nach neuesten Forschungen mit dem Craton-Wirkstoff aus dem Ginkgoblatt (Apotheke) entgegenwirken.

In einer kontrollierten Doppel- blind-Studie konnte nachgewiesen werden:
Innerhalb von 6 Monaten, in denen die Patienten täglich 2-mal 2 Tabletten mit dem Ginkgo-Spezialwirkstoff eingenommen haben, kam es zu einer deutlichen Verbesserung der Sehkraft. Die ersten Erfolge der Behandlung konnte man aber schon nach 4 Wochen erkennen. Zur Vorbeugung – zum Schutz der Augen – genügt täglich 2-mal 1 Tablette. Bei allen Durchblutungsstörungen ist genau den ärztlichen Anweisungen zu folgen.

Weißdorn stärkt das alte und das gestresste Herz
Der Weißdornbaum kann bis zu 12 Meter hoch werden. Er wächst an Waldesrändern, in Laubwäldern und inmitten von Gebüschen. Typisch für den Baum sind Dornen und weiße Blüten. Daher der Name Weißdorn. Blätter und Blüten werden im Mai und Juni für die Herstellung von Arzneimitteln geerntet.

Die wertvollen Inhaltsstoffe des Weißdorns sind Flavonoide – also pflanzliche Bioaktivstoffe – wie Hyperosid, Vitexin-Rheamnosid, Rutin, Kämpferol und Vitexin. Weiters findet man im Weißdorn Procyanidine, Triterpene und aromatische Karbonsäuren. Insgesamt sind es 30 Substanzen.

Die heilsame Wirkung des Weißdornextraktes ist schon lange bekannt. Zum ersten Mal schrieb darüber im 1. Jahrhundert nach Christi Geburt – zu Kaiser Neros Zeiten – der Wander- und Militärarzt Dioskurides. Auch im Mittelalter wurde Weißdorn hoch geschätzt und von Ärzten häufig zur Behandlung von Herz und Kreislauf verwendet.

Bis vor kurzer Zeit galt die allgemeine Meinung in der Medizin: Weißdorn stärkt in erster Linie das Altersherz, ist also sinnvoll im Einsatz bei Senioren.

Der Weißdorn – als hochdosierter Extrakt – kann viel mehr. Er ist im Grunde genommen die ideale Naturarznei für alle Menschen, die im hohen Maße der Hektik und dem Stress der modernen Zeit ausgesetzt sind.

Mehrere Studien haben ergeben:
■ Durch die Zufuhr von hochdosiertem Weißdornextrakt wird die Schlagkraft des Herzens verbessert. Das Herz wird stärker und ist belastbarer.
■ Die Herzkranzgefäße werden erweitert, die Durchblutung des Herzens verbessert.
■ Herzrhythmusstörungen wird vorgebeugt.
■ Neueste Untersuchungen am Universitätsklinikum der Freien Universität Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Siegel haben ergeben: Der Weißdornextrakt schützt das Herz gezielt vor dem Stresshormon Noradrenalin.

Weißdorn wird auch als Hausmittel in Form von Tee getrunken. Zwei gehäufte Teelöffel getrocknete Weißdornblüten (Apotheke) werden mit kochendem Wasser überbrüht, 10 Minuten ziehen lassen, durchseihen. 1 Tasse nach dem Essen lauwarm trinken.

Das Problem beim Tee: Bei der Zubereitung mit Wasser gehen viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Daher werden heute für die Medizin die wertvollen Flavonoide und anderen Substanzen aus den Weißdorn-Blättern und -Blüten in einem schonenden Spezialverfahren zu einem hochdosierten Faros-Weiß- dorn-Extrakt verarbeitet.

Damit stehen für die Herzvorsorge und die Herztherapie die Wirkstoffe in Form von Dragees zur Verfügung. Man nimmt 3-mal täglich 1 Dragee zu je 300 Milligramm Weißdornextrakt zu den Mahlzeiten. Für die gezielte ärztliche Therapie gibt es Dragees zu 600 Milligramm.
Die Behandlung von Herzproblemen gehört selbstverständlich in die Hand des Arztes!

Mit Weidenrinde gegen Schmerzen
Die Weide – mit dem richtigen botanischen Namen Silberweide – kann bis zu 24 Meter hoch und bis zu 1 Meter dick werden. Sie wird bis zu 100 Jahre alt. Die Weide wächst in ganz Europa und fühlt sich an Bach- und Seeufern besonders wohl. Typisch sind die breite Krone, die silbergrauen Aste und ebenso die silbergrauen, spitzen Blätter.

In früheren Zeiten galt die Weide als Trauer- und Todesbaum. Man erzählte sich, dass in diesem Baum Hexen und Geister wohnten. Für die Kelten war die Weide ein Baum der Fruchtbarkeit. Die Germanen nannten ihn auch den Baum der Gerechtigkeit. Schon in der Antike wussten Hippokrates, Dioskurides und Plinius von der heilenden Kraft des Baumes. Die heilige Hildegard von Bingen sowie Paracelsus berichteten bereits über die wundheilende und schmerzlindernde Kraft der Weide. Im 17. Jahrhundert befasste man sich erstmals wissenschaftlich mit dem geheimnisvollen Baum und erkannte, dass man die Weidenrinde als fiebersenkendes Mittel einsetzen konnte.

Spezial Tipp:
Der Mineralstoff Magnesium macht stark gegen Stress und stärkt Herz und Kreislauf. Er ist enthalten in Vollkornprodukten, Naturreis, Nüssen und Sojaprodukten.

1898 gelang es dann, aus der Weidenrinde eine sehr wichtige Substanz zu gewinnen: die Salizylsäure, die heute in der Pharma-Industrie synthetisch hergestellt werden kann. Damit ist die Weidenrinde der natürliche Vorgänger der Acetylsalicylsäure. Die Salicylsäure wurde von Anfang an als Schmerzmittel verwendet. Neben der Salicylsäure findet man in der Weidenrinde außerdem noch weitere wertvolle Inhaltsstoffe: Phenolglycoside, Gerbstoffe, Harz, Oxalate und Enzyme.

Man kann die Weidenrinde äußerlich und innerlich anwenden. Für Schwangere ist sie nicht geeignet, außerdem nicht für den Dauergebrauch.
■ Äußerlich bekämpft man damit Rheumabeschwerden, Neuralgien, Entzündungen und Fußschweiß. Dazu wird frische Weidenrinde in kleine Stücke geschnitten und über Nacht in kaltem Wasser eingeweicht. Am nächsten Tag kocht man das Ganze einmal kurz auf. Dann durch-seihen, lauwarm werden lassen, ein Leinentuch eintauchen, aus-wringen und auf die schmerzenden Stellen auflegen. Eine Stunde einwirken lassen.
■ Innerlich wendet man die Weidenrinde bei Kopfschmerzen, Rheuma, Gelenkbeschwerden und als Mundspülung und Gurgelmittel bei Zahnfleischbluten an. Dazu wird ein Tee zubereitet. Hier das Rezept: 100 Gramm Melissentee werden mit 15 Gramm klein geschnittener, junger Weidenrinde gemischt. 2 Teelöffel davon werden mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrüht, nur 3 Minuten ziehen lassen. Dann lauwarm in kleinen Schlucken trinken.

Weidenrinde darf niemals pur überbrüht werden, sondern muss immer einem anderen Tee beigemischt werden. Dennoch kann es als Nebenwirkung zu Reizungen der Magenschleimhaut kommen. Viele Ärzte sind aus diesem Grund der Meinung, dass es heute besser ist, Präparate aus synthetischer Salizylsäure – zum Beispiel Aspirin – einzusetzen, weil man da die Wirkstoffmenge besser dosieren und kontrollieren kann.

In der Volksmedizin hat sich der Weidenrinde-Tee (100 Gramm Melissentee mit 15 Gramm Weidenrinde) gegen Wetterfühligkeit sehr bewährt. In der Bachblütentherapie wird die Weide in starker Verdünnung gegen Vergesslichkeit und Verbitterung eingesetzt.

In manchen Dörfern ist es auch heute noch üblich, dass sich Frauen bei Menstruationsschmerzen für einige Zeit unter einen Weidenbaum zurückziehen, weil sie hier Erleichterung finden.

Wacholderbeeren stärken den Magen und entschlacken
Der Wacholder ist ein anspruchsloses, immergrünes Zypressen-gewächs. Er liebt sandige Böden und entwickelt sich dort zu einem schlanken, bis zu 10 Meter hohen Baum.

Es gibt viele Wacholderarten. Die nadelartigen, graugrünen Blätter sind 1 bis 2 Zentimeter lang, sehr
steif und spitz. Die männlichen Blüten des Baumes sehen wie kleine Kätzchen aus und werden zu Scheinbeeren, die wir als Wacholderbeeren kennen.

Sie wachsen langsam, sind zuerst lange Zeit grün und werden erst im dritten Jahr zu schwarzen Beeren. Jeder kennt den aromatischen, bitteren Geschmack der Wacholderbeeren, die man in der Küche dem Sauerkraut, aber auch vielen Fleischgerichten beigibt, damit sie besser verdaut werden können.

Wacholderbeeren stärken den Magen und regen die Verdauung an. Sie haben aber auch eine entwässernde, harntreibende Wirkung, regen den gesamten Stoffwechsel an und sind ein gutes Entschlackungsmittel.

Die Wirkstoffe der Beeren aktivieren unser Abwehrsystem und geben den Nerven Kraft. Nierenkranke müssen Wacholderbeeren in jeder Form vermeiden.

Hier die besten Rezepte mit Wacholderbeeren:
■ So bereiten Sie einen Tee zu: 20 Gramm zerdrückte Beeren werden in 1 Liter Wasser aufgekocht und müssen dann 15 Minuten ziehen, danach durchseihen. Man kann den Tee mit etwas Honig süßen. Vor jeder Mahlzeit soll eine Tasse getrunken werden. Dies fördert die Ausscheidung von Stoffwechselschlacken, wirkt kreislaufanregend und harntreibend.
■ Zum Behandeln einer Blasenentzündung muss man den Tee anders zubereiten: 1 Teelöffel Wacholderbeeren werden mit 1 Tasse Wasser kurz aufgekocht, dann durchseihen und lauwarm trinken.
■ Bei Husten und Heiserkeit haben sich Inhalationen bewährt: Ein paar zerdrückte Wacholderbeeren und ein kleiner Wacholderzweig werden mit kochendem Wasser übergossen. Die aufsteigenden Dämpfe werden 10 Minuten lang eingeatmet.

■ Bei Muskelschmerzen und Ischias raten viele Ärzte heute noch zu einem Wacholderbad. 150 Gramm Wacholderbeeren mit einem klein geschnittenen Wacholderzweig setzt man über Nacht in 2 Liter Wasser an. Am nächsten Tag wird das Ganze kurz aufgekocht, danach durchseihen und ins Badewasser gießen.
■ Zur Regulierung und Stärkung der Verdauung kann man selbst einen Wacholderwein zubereiten: 15 Gramm Wacholderbeeren werden in 1 Liter Weißwein gekocht. Davon trinkt man dann jeweils vor einer Mahlzeit ein Likörgläschen. Ein anderes Rezept: Eine Hand voll zerdrückter Wacholderbeeren werden in einer Flasche mit 1 Liter Weißwein angesetzt und müssen 1 Woche lang stehen. Danach 10 Minuten leicht köcheln lassen. Wieder eine Woche wegstellen, durchseihen und in Flaschen abfüllen. Man trinkt vor jeder Mahlzeit ein kleines Likör-Glas.
■ Mit den Wacholderbeeren kann man eine einfache Entschlackungskur durchführen: Täglich kaut man 4 Beeren und das 8 Wochen lang. Man muss sich allerdings genau an die Dosis halten. Zu viele Beeren über einen längeren Zeitraum können die Nieren schädigen. Die Kur reinigt das Blut und kann Kopfschmerzen vertreiben.

Teebaumöl: ein Elixier gegen viele Beschwerden
Der Teebaum – oft auch Teebaumöl-Baum genannt – wächst in sumpfigen Landschaften Australiens. Vor 40000 Jahren haben die Ureinwohner des Kontinents bereits aus den Blättern Tee gebraut und das aus den Blättern gepresste Öl als Arznei verwendet.

Heute liegen von namhaften australischen Universitäten zahlreiche Studien über die Wirksamkeit vor. Das Teebaumöl, das aus den hellgrünen, schmalen und zarten Blättern des Teebaumes gewonnen wird, enthält über 100 Wirkstoffe. Die drei wertvollsten sind Cineol, Alpha-Pinen und Terpinen. Sie sind hauptsächlich dafür verantwortlich, dass man mit dem Öl sowohl Viren als auch Bakterien und Pilze bekämpfen kann.

Das Teebaumöl kann man bei einer Reihe von Gesundheitsproblemen erfolgreich einsetzen. Allerdings muss man vorsichtig damit umgehen. Bei manchen Menschen kann das Teebaumöl allergische Reaktionen auslösen. Das kann man testen: Geben Sie 1 Tropfen Teebaumöl in die Armbeuge. Wenn es innerhalb von 2 Tagen keine negative Reaktion gibt, dann kann man das Öl einsetzen. Man sollte das Teebaumöl auch nicht mit den Augen in Berührung bringen.

Und hier einige Rezepte:
■ Wenn Sie an Halsschmerzen leiden, geben Sie 10 Tropfen Tee-baumöl in ein Glas mit lauwarmem Wasser und gurgeln damit jede Stunde. Ganz wichtig: morgens, ehe Sie aus dem Haus gehen, und abends, wenn Sie nach Hause kommen.
■ Wenn Sie von einem lästigen Husten gequält werden, mischen Sie 1 Esslöffel Olivenöl mit 3 Tropfen Teebaumöl. Reiben Sie die Mischung auf Brust und Rücken ein.
■ Bei den ersten Anzeichen einer Fieberblase – ein Ziehen, Brennen und Jucken – geben Sie 7 Tropfen Teebaumöl auf einen
Wattebausch und reiben damit die betroffene Stelle ein. Das sollten Sie mehrmals am Tag tun.
■ Wenn Sie an Akne und Pickeln leiden, dann träufeln Sie Tee-baumöl auf ein Wattestäbchen, und tragen Sie es damit auf die betroffenen Hautstellen auf.
■ Zur Vorbeugung gegen Fußpilz geben Sie während eines Fuß-bades 10 Tropfen Teebaumöl in 4 Liter Wasser. Baden Sie die Füße 10 Minuten darin.
■ Wenn Sie Ihr Zahnfleisch festigen, einer Parodontose Vorbeugen und die Zahnsteinbildung bremsen wollen, gurgeln Sie nach jeder Mahlzeit mit 1/4 Liter lauwarmem Wasser, in das Sie zuvor 10 Tropfen Teebaumöl geben.

Ärzte und Wissenschaftler betonen: All diese Wirkungen kommen nur dann richtig zur Geltung, wenn es sich um Teebaumöl bester Qualität handelt. Man sollte es daher in der Apotheke kaufen und nicht am Preis sparen. Wichtig ist, dass man ein Teebaumöl in Premium-Qualität verwendet. Das ist eine besondere Sorte, die durch eine zusätzliche Wasserdampf-Destillation – eine so genannte Doppeldestillation – einen maximalen Reinheits- und Wirkungsgrad erreicht. Solche Teebaumöle tragen seit einiger Zeit das Gütesiegel AMAX MA 100. Bei Kindern sollte man nur solche Öle anwenden.

Da Teebaumöl sehr lichtempfindlich ist, sollte man die Flasche am besten in einer Schachtel aufbewahren.

Der Schlehdorn macht uns fit für den Winter
Der Schlehdorn ist ein etwa 4 Meter hoher Baum, der durch seine weit verzweigten Äste wie ein riesiger Strauch aussieht. Er ist in ganz Europa verbreitet und wächst am liebsten an Feldwegen, Waldrändern und Böschungen. Er blüht im März und April, bevor noch die Blätter sprießen. Typisch für den Schlehenbaum sind seine ellipsenförmigen, am Rand gezähnten Blätter und die vielen, langen, spitzen Dornen.

Die Früchte – dunkelblaue Beeren – sind im Herbst reif. Sie schmecken am besten, wenn sie bereits mit einer Schicht Raureif überzogen sind. Man wartet daher mit der Ernte der Schlehenfrüchte bis zum ersten Frost. Dann wird nämlich die Stärke in Zucker umgewandelt. Vorher schmecken die Beeren sauer und herb, sind im Grunde genommen nicht genießbar.

Es gibt einen Trick: Wenn Sie sie früher ernten, legen Sie die Beeren einfach über Nacht ins Tiefkühlfach. In der Naturmedizin verwendet man vom Schlehenbaum die Blüten, Blätter und Früchte, mitunter auch die zarte Rinde. Alle Schlehenrezepte steigern die Leistungsfähigkeit, regen den Stoffwechsel an und machen fit für die kalte Jahreszeit. Der Organismus wird gestärkt, und die Immunkraft erhält neue Impulse.

Und hier die besten Schlehen-Rezepte:
■ Der Schlehenblüten-Tee wirkt harntreibend, entgiftend und entschlackend, stärkt Herz und Kreislauf. 3 Gramm Schlehen-blüten – im Schatten schonend getrocknet – werden mit 1 Tasse kochendem Wasser übergossen. 3 Minuten ziehen lassen, durchseihen. Man trinkt 2 bis 3 Tassen täglich.
■ Zum Stärken von Nieren und Blase sollte man den Schlehen- blätter-Tee einsetzen: 1 Esslöffel getrocknete zarte Schlehenblätter werden mit 1 Tasse Wasser kurz aufgekocht. Dann 8 Minuten ziehen lassen, durchseihen und 3-mal täglich 1 Tasse trinken.
■ Wer an Verstopfung leidet, Magenbeschwerden hat oder sich eine Blasenentzündung zugezogen hat, der kann die junge, zarte Rinde des Schlehenbaumes einsetzen: 10 Gramm Wurzelrinde müssen einige Stunden mit 1/4 Liter kaltem Wasser angesetzt werden, am besten über Nacht und dann das Ganze aufkochen. Die Schlehenrinde – wie auch die Blätter und die Früchte – enthalten Gerbstoffe, die eine reizlindernde und beruhigende Wirkung auf die Schleimhäute haben. Mit Schlehenblättern und Schlehenfrüchten kann man Entzündungen schneller heilen. Blätter, Blüten, Rinde und Früchte sind aber auch reich an Rutin, Pektin, Amygdalin, Cumarinderivaten, Vitamin C, Hyperosid und Flavonglykosid. Das Zusammenspiel all dieser Wirkstoffe macht den Schlehenbaum zu einem Spender von Vitalität.
■ Schlehensaft – gepresst aus den reifen Schlehenfrüchten – gibt neue Kraft. Man kann damit den Mund spülen, wenn man unter Zahnfleischbluten oder an einer Zahnfleischentzündung leidet.

Weihrauch als Wunderwaffe gegen Rheuma & Psoriasis
Weihrauch galt in der Antike als etwas ganz besonders Kostbares. Weihrauch wird in der Bibel zu verschiedenen Anlässen 22-mal erwähnt. Im Orient wollte man mit dem Wohlgeruch die Götter günstig stimmen. Den größten Handel mit Weihrauch betrieb die Königin von Saba im südwestlichen Arabien.

Wer heute den Geruch von Weihrauch einatmen möchte, der braucht Harzstücke aus der Rinde des nordafrikanischen Boswellia-Baumes, die man in der Apotheke bekommt. Aus der angeschnittenen Rinde wird ein gelblicher bis bräunlicher Saft eingefangen, der dann zu kleinen Körnern oder zu größeren Stücken erhärtet wird. Das ist das Ölharz Olibanum.

Vor rund 3000 Jahren – so geht aus Aufzeichnungen hervor – verbrannte man in Babylon jährlich etwa 26000 Kilo von diesem Harz zu Weihrauch. Heute noch wird in vielen Tempeln, Kirchen und Synagogen das Weihrauchfass geschwungen.

Seit einigen Jahren hat die moderne Medizin den Weihrauch zur Behandlung von gesundheitlichen Störungen wiederentdeckt. Im Ägypten der Antike hat man den Weihrauch als Desinfektionsmittel eingesetzt. Im Mittelalter verordneten die Ärzte Weihrauchsalbe zur Wundbehandlung bei Geschwüren und Ohrenschmerzen.

Und das sind die Erfahrungen, welche die heutige Medizin bisher mit Weihrauch gemacht hat:
■ Wenn Patienten mit rheumatischen Beschwerden unter ärztlicher Aufsicht im Rahmen einer Kur Weihrauch einatmen, so gehen bei den meisten Kranken Schwellungen und Schmerzen zurück. Die einzige Nebenwirkung bei einigen der Betroffenen: eine gewisse Benommenheit, hervorgerufen durch den intensiven Duft. Es gibt inzwischen auch Weihrauchpräparate gegen Rheuma zum Einnehmen.
■ Bei Asthma, schweren Darmerkrankungen und bei Psoriasis setzt die Medizin heute Tabletten aus Weihrauchharz ein und hat damit Erfolg. Der einzige Nachteil: Sie schmecken nicht besonders gut.

Was wenige wissen: Auch in der Naturmedizin – auf dem Gebiet der Hausmittel – kann jeder den Weihrauch sehr erfolgreich bei sich zu Hause einsetzen. Wenn Sie Gäste haben und viele davon sind stark erkältet, husten, schnäuzen und niesen, dann sollten Sie danach die ganze Wohnung desinfizieren, Bakterien und Viren in der Luft vernichten.

Das beste Rezept: Legen Sie einige Weihrauchkörner auf eine heiße Herdplatte, oder entzünden Sie einige Körner in einer Metallschale. Der Rauch, der dann durch die Räume zieht, säubert die Luft von Krankheitserregern.

Zweifelsohne war das auch früher in der Kirche ein Nebeneffekt, wenn Weihrauch aus dem Kessel geschwenkt wurde. Man wollte unter den vielen Menschen, die da dicht gedrängt am Gottesdienst teilnahmen, die Übertragung von Krankheitserregern bremsen.

Abgesehen von der desinfizierenden Wirkung fördert der Duft von Weihrauch – in Maßen – Entspannung, Wohlbefinden und Stressabbau.

Sirup aus der Ahornrinde gibt Kraft und beruhigt
Der Ahornbaum ist vor allem in Deutschland, Österreich und in der Schweiz zu Hause. Er kann bis zu 500 Jahre alt werden und hat mitunter einen Umfang von 5 bis 6 Meter.

In Trun im Schweizer Kanton Graubünden ist im Heimatmuseum der Stumpf eines alten Ahornbaumes zu sehen, der im Jahr 1750 einen Umfang von 16 Metern aufwies.

Es gibt verschiedene Ahornarten. Der Bergahorn kann bis zu 40 Meter hoch werden. Dafür entwickelt sich der Spitzahorn schneller. Er kann aber nur 200 Jahre alt werden.

Der Bergahorn erreicht oft das stattliche Alter von 500 Jahren. Kleiner und zarter sind der Zuckerahornbaum und der Silberahornbaum.

Im Mittelalter hatte der Ahorn- baum nicht nur eine große Bedeutung für die Gesundheit, man setzte ihn auch gegen böse Geister und Dämonen ein. In Mecklenburg war man überzeugt: Wenn man einen Zapfen aus dem Holz eines Ahornbaumes an die Türe und ans Fenster des Stalles und der Wohnung anbringt, kann man damit böse Hexen fernhalten. Viele Bauern legen heute noch am 24. Juni – am Johannistag – Ahornzweige ins Fenster, um sich vor Blitz zu schützen.

Im berühmten Papyrus ebers aus dem antiken Ägypten, in dem über heilende Pflanzen und Gewürze berichtet wird, scheint der Ahornbaum als wichtige Heilpflanze auf. Er war in dieser Gegend ein sehr seltenes Gewächs und daher besonders gefragt. Die Ägypter, Griechen und Römer verwendeten die Ahornblätter – in Essig gekocht – gegen Magenbeschwerden und Fieber. Die heilige Hildegard von Bingen empfahl zerriebene Ahornblätter als Auflage gegen Schwellungen. Man hat die Brühe von Ahornblättern auch gegen Fieber eingesetzt. Vor all diesen Hausmitteln warnt die moderne Medizin, da Ahornblätter Übelkeit auslösen können.

Wie also kann man die Kräfte des Ahornbaumes heute nützen? Da gibt es mehrere Möglichkeiten:
Wenn man sehr nervös und rastlos ist, wenn man sich ärgern musste und sehr stressbelastet ist, dann sollte man in die Natur hinausgehen und sich unter die weiten Äste eines Ahornbaumes setzen. Man findet schnell wieder innere Ruhe, Stress wird abgebaut und zu hoher Blutdruck sinkt.

Sehr bewährt hat sich heute der Ahornsirup. Man gewinnt den süßen Saft des Baumes, indem man die Rinde des Zucker- und des Silberahorns anritzt. Was ausläuft, ist der Ahornsirup. Er wird in der Naturküche anstelle von Zucker zum Süßen eingesetzt. Er hat weniger Kalorien als Zucker und einen fruchtigen Geschmack. Ahornsirup gießt man über Obstsalat und Süßspeisen. Wenn man sehr nervös, unruhig und kraftlos ist, genügt es oft, einen Teelöffel Ahornsirup in den Mund zu nehmen und langsam auf der Zunge zergehen zu lassen. Die Mundschleimhäute nehmen die vielen Spurenelemente und Mineralstoffe des Sirups auf. Man wird ruhiger und hat neue Energie. Wem das zu süß ist, der verrührt 2 Teelöffel Ahornsirup in einem Glas Wasser und trinkt davon in kleinen Schlucken.