Menstruation und Mond – Mythos, Wissenschaft und moderne Erkenntnisse
Es ist ein Bild, das seit Jahrhunderten fasziniert: Frauen, deren Zyklen im Einklang mit dem Mond stehen – Blutungen beim Vollmond, Eisprung zum Neumond oder umgekehrt. Beide Rhythmen scheinen wie füreinander gemacht: Der Mond benötigt knapp 29,5 Tage für seinen Umlauf, und auch der Menstruationszyklus dauert im Durchschnitt rund 28 Tage. Viele Kulturen knüpften daran Mythen, Rituale und Symbolik. Doch lässt sich diese romantische Vorstellung auch wissenschaftlich belegen?
Eine neue Studie aus Würzburg hat versucht, genau das herauszufinden. Und während die Forschenden spannende Muster erkennen wollen, bleiben andere Experten skeptisch und warnen vor vorschnellen Schlüssen.
Die Würzburger Studie – ein Blick in die Vergangenheit
Das Forschungsteam um die Neurobiologin Charlotte Helfrich-Förster von der Universität Würzburg wertete die Aufzeichnungen von 176 Frauen aus, die über Jahre hinweg festhielten, wann ihre Periode einsetzte. Alle Teilnehmerinnen verzichteten bewusst auf hormonelle Verhütung, damit der natürliche Zyklus nicht verfälscht wird.
Die Daten wurden mit verschiedenen Mondzyklen abgeglichen: mit den klassischen Phasen wie Voll- und Neumond, aber auch mit seltener beachteten Parametern wie der Entfernung des Mondes zur Erde oder den Zeitpunkten von Finsternissen. Ergänzend untersuchte das Team Suchanfragen bei Google, um weltweite Trends rund um Menstruation zu erfassen.
Das Ergebnis: Vor 2010 fanden sich auffallende Überschneidungen zwischen Mondphasen und Zyklusbeginn. Danach jedoch schwächte sich der Effekt ab.
Einfluss der modernen Welt
Die Forschenden sehen einen möglichen Grund in der modernen Lichtverschmutzung. Wo früher die Dunkelheit der Nacht und das Mondlicht dominierten, sind wir heute umgeben von Straßenlaternen, LED-Lampen, Bildschirmen und Smartphones. Das künstliche Licht könnte die innere Uhr stärker beeinflussen als der Mond.
Professorin Helfrich-Förster räumt zwar ein, dass die Ergebnisse nicht mehr als Korrelationen sind – also statistische Zusammenhänge ohne nachweisbare Ursache –, doch sie hält reinen Zufall für „höchst unwahrscheinlich“.
Vorsicht vor voreiligen Schlüssen
Andere Stimmen sehen die Studie kritischer. Dr. Gino Pecoraro, Gynäkologe und Forscher an der Universität Queensland, weist auf die Schwächen hin: Die Zahl der Teilnehmerinnen sei klein, und die Daten beruhten auf Selbstbeobachtung – immer eine fehleranfällige Methode.
Auch Dr. Emmallee Ford von der Universität Newcastle mahnt: „Je mehr Verbindungen man zwischen astronomischen Zyklen und biologischen Prozessen sucht, desto eher findet man zufällige Muster.“ Mit anderen Worten: Das Gehirn ist darauf trainiert, Muster zu sehen, auch wenn keine kausale Beziehung besteht.
Der Zyklus ist kein Uhrwerk
Wichtig bleibt: Der Menstruationszyklus variiert stark von Frau zu Frau. Alles zwischen 21 und 35 Tagen gilt als normal, selbst wenn 28 Tage als Durchschnitt angegeben werden. Stress, Krankheiten, Ernährungsgewohnheiten oder Medikamente können den Zyklus ebenso beeinflussen wie Alter und hormonelle Veränderungen.
Gerade in der Jugend schwanken die Abstände oft erheblich, während sie in der Lebensmitte regelmäßiger werden – bevor die Perimenopause wieder zu Unregelmäßigkeiten führt. In diesem Kontext erscheint es noch unwahrscheinlicher, dass der Mond allein das Maß aller Dinge wäre.
Kultur, Mythos und Wissenschaft
Trotz aller Skepsis hat die Faszination für den Zusammenhang von Mond und Menstruation eine lange Tradition. Schon in antiken Kulturen wurden Frauen mit dem „Mondblut“ in Verbindung gebracht, in indigenen Gesellschaften galten die Mondphasen als Kalender für Fruchtbarkeit und Ackerbau. Auch heute noch sprechen viele Frauen davon, dass sie ihre Periode zum Vollmond oder Neumond bekommen – selbst wenn es sich dabei um zufällige Überschneidungen handelt.
Die moderne Forschung kann diese alten Vorstellungen zwar nicht eindeutig bestätigen, doch sie macht deutlich: Unsere Körper reagieren sensibel auf Umweltreize, seien es Licht, Stress oder soziale Faktoren. Vielleicht erklärt sich die mythische Nähe von Mond und Menstruation weniger durch kosmische Kräfte als durch das tiefe menschliche Bedürfnis, sich in die Rhythmen der Natur einzufügen.
Die neue Studie bietet interessante Ansätze, zeigt aber auch die Grenzen der Wissenschaft: Es gibt Hinweise auf Überschneidungen, aber keine Beweise für eine direkte Steuerung des Zyklus durch den Mond. Viel wahrscheinlicher ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren – von genetischen Anlagen bis zu modernen Lebensgewohnheiten.
Doch die romantische Idee bleibt bestehen. Vielleicht, weil sie uns daran erinnert, dass wir trotz aller Technik noch immer Teil größerer Rhythmen sind – ob wir sie wissenschaftlich erklären können oder nicht.
Menstruation und der Mond: Was wirklich dahintersteckt
Die Vorstellung klingt poetisch: Frauen, deren Menstruationszyklen sich nach dem Rhythmus des Mondes richten – Blutungen bei Vollmond, Eisprung beim Neumond. Seit Jahrhunderten ranken sich Mythen, Rituale und Symbole um diese vermeintliche Verbindung. Doch moderne Forschung zeigt ein differenzierteres Bild. Während frühere Studien noch Hinweise auf Zusammenhänge fanden, spricht die Datenlage heute eine andere Sprache.
Hormone statt Himmelskörper
Menstruationszyklen sind kein Uhrwerk, sondern das Ergebnis eines komplexen hormonellen Zusammenspiels. Östrogen und Progesteron bestimmen, ob sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut, ob ein Eisprung erfolgt und wann die Periode einsetzt. Gerät dieser sensible Ablauf aus dem Gleichgewicht – sei es durch Stress, Krankheiten, Medikamente oder schlicht das Älterwerden – verändert sich auch der Zyklus.
Manche Frauen haben über Jahrzehnte hinweg recht regelmäßige Blutungen, andere kämpfen ihr Leben lang mit Unregelmäßigkeiten. „Manchmal passen die Zyklen nicht einmal zu unserem eigenen Körper – geschweige denn zum Mond“, erklärt die Reproduktionsforscherin Dr. Emmallee Ford.
Warum die alten Studien heute nicht mehr überzeugen
In den 1980er-Jahren fanden einige Forscherinnen und Forscher noch Hinweise darauf, dass sich Menstruationszyklen häufiger an den Mondphasen orientierten. Diese Ergebnisse stärkten die romantische Vorstellung vom „Mondzyklus“. Doch die Methoden waren begrenzt, und die Datenmengen klein.
Mit dem Siegeszug der Perioden-Apps änderte sich das Bild radikal. Millionen von Nutzerinnen weltweit liefern heute Daten über Zykluslänge, Symptome und Blutungen. Und plötzlich zeigte sich: Ein klarer Zusammenhang zwischen Mond und Menstruation lässt sich nicht mehr nachweisen.
Die App Clue veröffentlichte 2017 eine Auswertung von 1,5 Millionen Datensätzen – Ergebnis: keine signifikante Korrelation. Für Dr. Ford ist das eindeutig: „Je größer die Datenbasis, desto klarer wird, dass frühere Zusammenhänge eher Zufall waren.“
Neue Theorien – und Kritik der Fachwelt
Das aktuelle Würzburger Forschungsteam, das eine schwache Korrelation zwischen Mondphasen und Zyklen fand, spekulierte sogar über einen Einfluss der Gravitationskräfte von Erde, Sonne und Mond. Besonders im Januar – wenn die Erde der Sonne am nächsten ist, dem sogenannten Perihel – schienen in manchen Ländern Zyklusdaten und Google-Suchtrends mit Mondphasen zusammenzutreffen.
Astrophysiker wie Professor Jonti Horner sehen diese Hypothese kritisch. Die Distanz zur Sonne schwanke zwar leicht, doch die Unterschiede seien minimal. „Ein gravitativer Effekt wäre, wenn überhaupt, über Wochen messbar – nicht nur im Januar“, erklärt Horner.
Auch das Mondlicht selbst sei ein schwacher Kandidat. „Mondlicht ist einfach zu schwach im Vergleich zu Tageslicht oder künstlichen Lichtquellen“, sagt Sean Cain von der Flinders University. Nur unter perfekten Bedingungen – wolkenlos, volle Mondscheibe, direkter Blick – könnte es theoretisch wirken. Realistisch sei das nicht.
Der wahre Einflussfaktor: Künstliches Licht
Wenn also weder Gravitation noch Mondlicht eine Rolle spielen, was beeinflusst dann den Zyklus? Viele Forschende halten künstliche Beleuchtung für den wahren Störfaktor. Smartphones, Computer, Straßenlaternen und LED-Lampen haben die Nacht längst erobert. Das Licht wirkt direkt auf das Gehirn – und damit auch auf unsere Hormone.
„Wir wissen, dass mehr Sonnenlicht die Ausschüttung von Serotonin fördert, während Dunkelheit die Bildung von Melatonin anregt“, erklärt Dr. Gino Pecoraro. Diese beiden Botenstoffe steuern nicht nur Stimmung und Schlaf, sondern beeinflussen indirekt auch andere hormonelle Abläufe im Körper.
Dass Licht unsere Biologie verändert, ist unbestritten. Ein bekanntes Beispiel ist die saisonale Depression (SAD) im Winter, die durch Lichtmangel entsteht und mit Lichttherapie erfolgreich behandelt werden kann. Es wäre also durchaus plausibel, dass auch der Menstruationszyklus durch moderne Lichtverhältnisse stärker geprägt wird als durch den Mond.
Ein Dialog zwischen Körper und Umwelt
Auch wenn es also keine Beweise für eine direkte Steuerung der Menstruation durch den Mond gibt, zeigt die Forschung etwas anderes: Der menschliche Körper reagiert sensibel auf Umweltreize. Tageslicht, Dunkelheit und künstliche Beleuchtung wirken subtil, aber wirkungsvoll auf Hormone, Stimmung und körperliche Prozesse.
Die romantische Idee vom „Mondzyklus“ wird dadurch nicht unbedingt entzaubert. Vielmehr verdeutlicht sie, wie sehr wir Menschen den Wunsch haben, Teil größerer Rhythmen und Naturzyklen zu sein. Ob mythologisch oder medizinisch betrachtet – der Gedanke, dass Körper und Umwelt miteinander sprechen, bleibt faszinierend.
Die Forschungslage ist klarer als je zuvor: Ein fester Zusammenhang zwischen Mondphasen und Menstruationszyklen ist unwahrscheinlich. Der Zyklus wird vor allem von Hormonen, Gesundheit und modernen Lebensbedingungen bestimmt.
Doch die Geschichte vom Mond und der Menstruation lebt weiter – nicht als wissenschaftliche Tatsache, sondern als kulturelles Symbol. Vielleicht erinnert sie uns daran, dass wir trotz aller Technologie noch immer Teil einer größeren Natur sind.
Künstliches Licht, innere Uhr und die Menstruation
Dass der Mond unser Leben romantisch beleuchtet, aber kaum den Zyklus bestimmt, haben wir bereits gesehen. Doch es gibt einen anderen, viel näherliegenden Faktor, der tatsächlich Einfluss auf die Menstruation nehmen kann: das künstliche Licht unserer modernen Welt.
Der Forscher Professor Sean Cain beschreibt es so: Unser Körper ist auf den Wechsel von Tag und Nacht programmiert. Diese innere Uhr – der zirkadiane Rhythmus – reguliert unzählige Vorgänge im Organismus: vom Schlaf über den Stoffwechsel bis hin zur Hormonproduktion. Gerät sie aus dem Gleichgewicht, kann das weitreichende Folgen haben.
„Normalerweise schwingt unser Rhythmus klar zwischen Tag und Nacht“, erklärt Cain. „Doch wenn wir abends ständig von hellen Lampen oder Bildschirmen bestrahlt werden, verlieren diese Signale an Stärke. Der Körper wird unsicher, ob es Tag oder Nacht ist.“
Das hat Konsequenzen: Frauen, die regelmäßig im Schichtdienst arbeiten und dadurch viel Kunstlicht in der Nacht abbekommen, berichten häufig über unregelmäßige Menstruationszyklen. Manche verlieren ihre Periode zeitweise sogar vollständig. Für Cain ist das keine Überraschung – Licht in der Nacht stört die innere Uhr, die wiederum für den Takt von Hormonen verantwortlich ist.
Sein Rat klingt einfach, ist aber im modernen Alltag schwer umzusetzen: tagsüber so viel Sonnenlicht wie möglich tanken – und nachts konsequent Dunkelheit zulassen. Wer also spätabends noch ins Handy blickt oder vor dem Fernseher einschläft, sabotiert unter Umständen seine eigene innere Uhr.
Der Mythos der synchronen Zyklen
Neben der Mond-Theorie hält sich noch eine weitere Vorstellung hartnäckig: dass Frauen, die viel Zeit miteinander verbringen, ihre Menstruationszyklen „synchronisieren“. Ob Mitbewohnerinnen, beste Freundinnen oder Kolleginnen – viele sind überzeugt, dass sich die Blutungen irgendwann angleichen.
Die Idee klingt verführerisch, fast magisch. Doch die Wissenschaft ist eindeutig: Es gibt keinen Beweis dafür.
„Es wurde viel geforscht, und die Ergebnisse sind eindeutig: Die Synchronisation von Perioden gibt es so nicht“, erklärt die Reproduktionsforscherin Dr. Emmallee Ford. Sie selbst habe das Ergebnis zunächst schwer akzeptieren können, weil es so plausibel wirke.
Warum sind so viele Menschen dennoch überzeugt? Der Grund liegt in der Wahrnehmung. Da eine Periode mehrere Tage dauert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich hin und wieder überschneidet – sei es mit der einer Freundin, Schwester oder Kollegin. Dieses Zusammentreffen bleibt im Gedächtnis. Die unzähligen Male, in denen die Zyklen nicht übereinstimmen, werden dagegen schlicht vergessen.
„Menschen neigen dazu, Muster zu sehen – besonders dann, wenn sie emotional oder kulturell aufgeladen sind“, sagt Ford. Genau das passiert bei der vermeintlichen Perioden-Synchronität.
Zwischen Naturverbundenheit und Wissenschaft
Interessanterweise empfinden viele Frauen es gar nicht als problematisch, wenn der Zyklus mit dem Mond oder mit anderen Frauen verglichen wird. Im Gegenteil: Es kann eine Form der Selbstbeobachtung sein, die Nähe zur Natur oder zu anderen Menschen symbolisiert.
„Daran ist überhaupt nichts falsch“, betont Ford. „Man sollte nur keine medizinischen Entscheidungen oder weitreichenden Schlüsse daraus ziehen.“
Die Vorstellung, dass Körperrhythmen miteinander oder mit dem Universum im Einklang stehen, spricht etwas Tiefes in uns an. Sie vermittelt Zugehörigkeit, Orientierung und ein Gefühl der Verbundenheit. Wissenschaftlich betrachtet mögen diese Phänomene Zufälle sein – emotional können sie trotzdem Bedeutung tragen.
Der Körper hört nicht auf Mythen, sondern auf Signale
Ob Mondphasen oder Synchronisation mit Freundinnen – beides hat wenig mit biologischer Realität zu tun. Entscheidend sind vielmehr die Signale, die unser Körper aus der Umwelt empfängt: Licht, Dunkelheit, Stress, Ernährung oder Gesundheit. Gerade das künstliche Licht unserer modernen Welt hat sich als mächtiger Faktor herausgestellt, der innere Rhythmen stören und auch den Menstruationszyklus beeinflussen kann.
Doch auch wenn Mythen und romantische Vorstellungen wissenschaftlich widerlegt sind, bleiben sie kulturell wertvoll. Sie zeigen, wie sehr wir Menschen das Bedürfnis haben, unsere Körper in größere Rhythmen einzuordnen – sei es in die Zyklen der Natur, des Mondes oder in die Nähe anderer Menschen.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Unsere Körper sind keine geheimnisvollen Empfänger kosmischer Signale, sondern hochsensible Systeme, die im ständigen Dialog mit ihrer Umwelt stehen. Wer diesen Dialog versteht – und darauf achtet, wie Licht, Alltag und Gesundheit den Zyklus beeinflussen – kommt der Wahrheit näher als jeder Mythos.
FAQ
Gibt es einen wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen Mondphasen und Menstruation?
Aktuelle, große Datensätze (u. a. aus Zyklus-Apps) finden keine belastbare Korrelation. Einzelne ältere oder kleine Studien zeigen Zufallsmuster, die sich mit mehr Daten nicht bestätigen.
Warum wirkten frühere Studien manchmal „pro Mond“?
Kleine Stichproben, Selbstberichte und viele getestete Hypothesen erhöhen die Chance auf Zufallstreffer. Mit Millionen Datensätzen verschwinden diese Effekte meist.
Steuert Mondlicht den Zyklus?
Unwahrscheinlich. Mondlicht ist sehr schwach im Vergleich zu Sonnen- und Kunstlicht. Nur unter idealen Bedingungen wäre ein Effekt denkbar – praktisch spielt er keine Rolle.
Was ist mit Gravitations-Einflüssen (z. B. Perihel im Januar)?
Aus astronomischer Sicht sind die Distanz- und Gravitationsänderungen zu gering, um biologische Zyklen messbar zu beeinflussen. Ein Effekt müsste zudem über Wochen sichtbar sein – das wird nicht beobachtet.
Welche Faktoren bestimmen den Menstruationszyklus tatsächlich?
Vor allem Hormone (Östrogen, Progesteron) sowie Gesundheit, Lebensstil, Stress, Alter und Medikamente. Alles zwischen 21 und 35 Tagen gilt als normal.
Kann künstliches Licht meine Periode beeinflussen?
Indirekt ja. Abend-/Nachtlicht stört die zirkadiane Uhr und damit hormonelle Regelkreise. Bei Schichtarbeit sind unregelmäßige Zyklen häufiger; Tageslicht am Tag und Dunkelheit nachts stabilisieren Rhythmen.
Was bedeutet „zirkadianer Rhythmus“?
Die innere 24-Stunden-Uhr, die Schlaf, Stoffwechsel, Temperatur und Hormonausschüttung steuert. Licht ist der stärkste Zeitgeber („Zeitgeber“) für diese Uhr.
Synchronisieren sich Perioden, wenn man zusammenlebt?
Nein. Die scheinbare Übereinstimmung entsteht durch Überschneidungen und selektive Erinnerung. Studien finden keine echte Synchronisation.
Wie kann ich meine Lichtumgebung zyklusfreundlicher gestalten?
Tagsüber viel Tageslicht, abends Beleuchtung dimmen, warmes Spektrum nutzen, Bildschirme 1–2 Stunden vor dem Schlaf reduzieren, Schlafzimmer abdunkeln.
Warum werden in Studien oft zu wenige Frauen erfasst?
Historische Rekrutierungsbias und praktische Hürden. Mehr geschlechtsspezifische Forschung ist nötig, um Leitlinien besser auf Frauen zuzuschneiden.
Wann sollte ich ärztlichen Rat suchen?
Bei sehr kurzen/langen Zyklen außerhalb 21–35 Tagen, starken Schmerzen, extremen Blutungen, plötzlichen Veränderungen, Ausbleiben der Periode ohne klaren Grund oder Kinderwunsch ohne eintretende Schwangerschaft.
Ist es „falsch“, den eigenen Zyklus mit Mondphasen zu vergleichen?
Nein – als persönliches Ritual ist das unproblematisch. Man sollte daraus jedoch keine medizinischen Entscheidungen ableiten.
Informationsquelle: who . int