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Allergien von Medikamenten – Mastzellstabilisatoren Tropfen und Spray

1994

Allergien von Medikamenten
Falls Sie einen Behandlungsplan suchen, in dem erläutert wird, welche Wirkstoffe bei welcher Allergieform sinnvollerweise eingesetzt werden, so finden Sie diesen in den Kapiteln, in denen die einzelnen Krankheitsbilder vorgestellt werden, unter der Überschrift „Behandlung“. Im vorliegenden Artikel geht es noch detaillierter darum, was beim Einsatz dieser Medikamente zu beachten ist: um Dosierungen, mögliche Gegenanzeigen, Wechsel oder Nebenwirkungen. Wenn es Besonderheiten bei der Anwendung der Mittel bei Kindern, in der Schwangerschaft oder bei älteren Menschen gibt, erhalten Sie ebenfalls hier die nötigen Hinweise. Wir haben diese Informationen bewusst ausführlich gestaltet, damit Sie im Bedarfsfall nachschlagen können.

Um das Artikel nicht unnötig auszuweiten, haben wir uns dabei jedoch auf die Beschreibung der Wirkstoffe beschränkt, die die Experten der Stiftung Warentest mit „geeignet“ bewerten. Nur für die Behandlung der Neurodermitis haben wir auch „mit Einschränkung geeignete“ Wirkstoffgruppen einbezogen, weil bei diesem Anwendungsgebiet oft Alternativen zu den geeigneten Mitteln erforderlich sind. Auf die Wirkstoffgruppe der Glukokortikoide (Kortison) zum Einnehmen haben wir hingegen verzichtet, da diese Substanzen nur in sehr schweren Fällen unter ärztlicher Aufsicht zum Einsatz kommen.

Zu jedem Wirkstoff nennen wir als Beispiele die drei am häufigsten verkauften oder verschriebenen Präparate in Kursivschrift. Sollten Sie Ihr Präparat nicht darunter finden, können Sie in den Tabellen im Serviceteil nachschlagen. Dort können Sie sich auch einen Überblick darüber verschaffen, welche konkreten Präparate als „geeignet“ bewertet werden und welche nur „mit Einschränkung geeignet“ oder „wenig geeignet“ sind.

Die nebenstehende Tabelle ist ein Wegweiser für dieses Artikel. Sie zeigt, welche Wirkstoffgruppen und Wirkstoffe Sie auf welchen Seiten finden und bei welchen Anwendungsgebieten sie eingesetzt werden.

Beim Medikamentenkauf sparen
Informationen zu Medikamenten gegen Allergien mit den aktuellen Preisen für die Präparate und Preisvergleichen von wirkstoffgleichen Mitteln finden Sie im Internet
unter medikamente-im-test*de, einem Angebot der Stiftung Warentest. Der Abruf eines Anwendungsgebiets mit allen Bewertungen und Preisvergleichen kostet 2,50 Euro.

Wirkstoffgruppe Wirkstoff Anwendungsgebiete
Mastzellstabilisatoren als Tropfen und Spray für Augen und Nase

 

Cromoglizinsäure

Lodoxamid

Nedocromil

allergischer Schnupfen Asthma
Antihistaminika als Tropfen und Spray für Augen und Nase

 

Azelastin

Levocabastin

allergischer Schnupfen
Antihistaminika zum Einnehmen

 

Cetirizin

Clemastin

Desloratadin

Dimetinden

Doxylamin

Fexofenadin

Hyd roxyzin

Levocetirizin

Loratadin

Mizolastin

Terfenadin

allergischer Schnupfen

Neurodermitis

Nahrungsmittelallergie

Kontaktekzem

Nesselsucht

Glukokortikoide (kortisonhaltige Mittel) als Nasenspray

 

Beclometason

Budesonid

Dexamethason

Flunisolid

Fluticason

Mometason

Triamcinolon

allergischer Schnupfen
Glukokortikoide (kortisonhaltige Mittel) zum Inhalieren

 

Beclometason

Budesonid

Fluticason

Asthma
Beta-2-Sympathomimetika als Spray Fenoterol

Formoterol

Salbutamol

Salmeterol

Terbutalin

Asthma
harnstoffhaltige Cremes und Salben FHarnstoff Neurodermitis

Kontaktekzem

synthetischer Gerbstoff

 

synthetischer Gerbstoff Neurodermitis

Kontaktekzem

Wirkstoffgruppe Wirkstoff | ^Anwendungsgebiete
örtlich betäubende Mittel zur äußeren Anwendung Benzokain

Polidocanol

Neurodermitis

Kontaktekzem

Glukokortikoide (kortisonhaltige Mittel) als Creme, Gel oder Salbe

 

Amcinonid

Betamethason

Clobetasol

Clocortolon

Desoximetason

Dexamethason

Flumetason

Fluocinolon

Fluocinonid

Hyd rokortison

Hyd rokortisonbuteprat

Hyd rokortison butyrat

Methyl prednisolonaceponat

Mometason

Prednicarbat

Prednisolon

Triamcinolon

Neurodermitis

Kontaktekzem

Angioödem

Immunsuppressiva Pimecrolimus

Tacrolimus

Neurodermitis

 
Mastzellstabilisatoren Tropfen und Spray für Augen und Nase
Mastzellstabilisatoren reichern sich in den Mastzellen im Gewebe an und behindern die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen, die bei Allergien eine wichtige Rolle spielen.

Konservierungsmittel in Tropfen und Sprays für Augen und Nase
Augen- und Nasentropfen sowie Nasensprays enthalten häufig Konservierungsmittel. Wenn möglich, sollten Sie Produkte ohne Konservierungsstoffe vorziehen. Häufig verwendete Konservierungsstoffe sind Benzalkoniumchlorid und Chlorhexidin. Da sich beide Substanzen in weiche Kontaktlinsen einlagern und dadurch die Augenhornhaut schädigen können, sollten Sie während der Anwendung von Augentropfen keine weichen Kontaktlinsen tragen. An der Nasenschleimhaut können Konservierungsmittel die Bewegung der Flimmerhärchen behindern und dadurch die Selbstreinigungskraft der Nase verringern.

Benzalkoniumchlorid kann den natürlichen Tränenfilm beeinträchtigen und bei längerer Anwendung die Augen austrocknen sowie Hornhautschäden hervorrufen. In Nasensprays kann es die Nasenschleimhaut schädigen. Wenden Sie deshalb Augen- und Nasentropfen oder -sprays, die Benzalkoniumchlorid enthalten, nicht länger als fünf bis sieben Tage an.

Das Konservierungsmittel Chlorhexidin kann selbst allergische Reaktionen auslösen. Präparate, in denen sich Konservierungsmittel befinden, bleiben zirka vier Wochen keimfrei. Danach sollten Sie die angebrochene Packung nicht weiter benutzen – auch wenn noch Reste darin enthalten sind. Notieren Sie am besten das Datum der ersten Anwendung auf der Packung, damit Sie die Frist nicht überschreiten. Mittel ohne Konservierungsstoffe sind in der Regel eine Woche lang anwendbar.

Anwendung
Die Behandlung muss zirka zwei Wochen vor dem Beginn der Pollensaison (oder dem Kontakt mit anderen allergieauslösenden Stoffen) begonnen und so lange fortgesetzt werden, wie Sie den Allergenen ausgesetzt sind: Dazu träufeln Sie viermal täglich – morgens, mittags, abends und vor dem Schlafengehen – einen Tropfen des Präparats in den Bindehautsack des Auges und/oder geben einen Sprühstoß in jedes Nasenloch.

Unerwünschte Wirkungen
• Der Wirkstoff, der teilweise über die Nase in den Rachen gelangt, kann vorübergehend einen bitteren Geschmack hinterlassen. Außerdem kann es unmittelbar nach der Anwendung zu Juckreiz, Brennen oder Stechen in der Nase oder zu Kopfschmerzen kommen. Diese Reizerscheinungen vergehen wieder und sind unbedenklich.
• In Einzelfällen traten nach der Anwendung von Cromoglizinsäure Nasenbluten oder Schleimhautgeschwüre in der Nase auf. Wenn Ihr Taschentuch nach dem Naseputzen blutig ist, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen und mit ihm die weitere Behandlung besprechen.

Kinder unter 14 Jahren
Der Wirkstoff Nedocromil sollte bei Kindern unter zwölf Jahren nicht eingesetzt werden, weil für diese Altersgruppe noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.

Schwangerschaft und Stillzeit
Bislang gibt es keine Anhaltspunkte für eine schädliche Wirkung von Mastzellstabilisatoren auf das Ungeborene. Auch für gestillte Säuglinge besteht wahrscheinlich kein Risiko, da die Arzneistoffe nur in sehr geringen Mengen in die Muttermilch gelangen. Vorsichtshalber sollten Sie im Bedarfsfall aber Präparate mit dem Wirkstoff Cromoglizinsäure wählen. Denn für diese Substanz gibt es die längsten Erfahrungen.

Tragen von Kontaktlinsen
Solange Ihre Augen entzündet sind, sollten Sie besser keine Kontaktlinsen tragen, um die Augen nicht zusätzlich zu belasten. Wenn Sie dennoch nicht darauf verzichten möchten, sollten Sie stabile Linsen vor der Anwendung der Augentropfen entfernen und frühestens nach einer Viertelstunde wieder einsetzen.

Weiche Linsen sollten Sie nicht tragen: Da sich die Tropfen in den Poren des Materials einlagern können, bleiben sie länger am Auge haften, sodass das Risiko von unerwünschten Wirkungen steigt.

Verkehrstüchtigkeit
Nach der Anwendung von Augentropfen können Sie fünf bis zehn Minuten lang schlechter sehen. Während dieser Zeit dürfen Sie keine Fahrzeuge lenken, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten. Diese Einschränkungen müssen Sie ebenfalls beachten, wenn Ihre Augen durch die Tropfen lichtempfindlicher werden.

Besser keine Konservierungsstoffe
Wählen Sie möglichst Präparate ohne Konservierungsstoffe: Bei Augentropfen beispielsweise Vividrin Iso EDO Augentropfen, bei den Nasensprays kommen zum Beispiel Cromohexal sanft Nasenspray und Cromoratiopharm Nasenspray infrage.

Die folgenden Präparate enthalten den Konservierungsstoff Benzalkoniumchlorid:
• Augentropfen: Alomide Augentropfen, Cromohexal Augentropfen, Cromohexal Kombi (Augentropfen), Cromoratiopharm Augentropfen, Cromoratiopharm Kombipackung (Augentropfen), Vividrin Heuschnupfen Kombi-Packung (Augentropfen).
• Nasenspray: Irtan Nasenspray