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Marihuana Ernte und Zubereitung – Grundlagen und Herstellung in Indien Libanon China etc

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Wissenschaftliche Grundlagen bei Marihuana und Haschisch Zubereitung
Zur Erzielung einer maximalen Potenz ist die richtige Wahl des Ernte-Zeitpunktes von großer Bedeutung. Manchmal, wenn die Samen voll ausgereift sind, beginnt die Pflanze zu seneszieren (sie „vergreist”) und stirbt ab. Die THC-Produktion nimmt ab und THC wird nach und nach in CBN umgewandelt. (Dies geschieht in der lebenden Pflanze ebenso wie nach der Ernte). Leider fehlt noch eine verlässliche, wissenschaftlich fundierte Methode zur Bestimmung des richtigen Zeitpunktes, bei dem die THC- Werte maximal und die CBD-Werte minimal sind.

Ein Weg ist, die Pflanzen kontinuierlich durch Abknipsen oder Auskürzen der blühenden Spitzen abzuernten. Man kann auch radikal bis ca. 30 cm über dem Boden abschneiden, wobei man einige gut beblätterte Triebe stehen lässt, die einige Wochen später entfernt werden, wenn sich neue Triebe zeigen. Freiland-Anbauer, die mit klimatischen Schwankungen zu kämpfen haben, neigen dazu, ihren gesamten Bestand zu ernten, sobald er reif geworden ist, aber in Gegenden, wo das Klima mild bleibt, kann man auch über einen Zeitraum von sechs Monaten kontinuierlich große Freiland-Ernten einbringen.

Asiatische Farmer krümmen manchmal den Stengel der Pflanzen unten an der Basis oder schneiden ihn ein und inserieren einen kleinen Stein oder ein Stückchen Opium in den Spalt. Sie glauben, dass diese Maßnahmen die Potenz erhöhen, aber verlässliche Daten zu diesem Punkt existieren nicht. Ebensowenig ist irgendein Mechanismus in der Pflanze bekannt, der einen eventuellen Potenz-Anstieg erklären könnte. Nach der Ernte ist es eine weitverbreitete Praxis, die Pflanzen kopfüber zum Trocknen aufzuhängen. Diese und andere Methoden mögen auf dem falschen Glauben beruhen, dass die Cannabinoide in den Wurzeln synthetisiert und von dort zu den Triebspitzen verlagert werden. Dies ist nicht wahr. Vielmehr sind die spezialisierten Zellen, welche Cannabinoide synthetisieren, viel zahlreicher und vielleicht viel aktiver in den blühenden Spitzen als irgendwo anders vertreten.

Die meisten Beschreibungen der Zubereitung von Cannabis-Produkten sind Wiederholungen aus zweiter Hand von Berichten aus dem 19. Jahrhundert – sie alle sind zu ungenau, um hier zitiert zu werden. Die Berichte selbst stammen durchweg aus Indien und den angrenzenden Gebieten und verwenden die dort heimischen Bezeichnungen für die Produkte. Da die dort beschriebenen Prozeduren die ältesten der Welt für die Bereitung von Cannabis-Produkten sind, scheint es angemessen, hier einige davon zu erläutern. Die meisten entstammen dem „Indian Hemp Drugs Commission Report” (1893-1894).

Ernte und Haschisch-Herstellung in Indien
Die Ausdrücke Charas, Ganja und Bhang sind etwa gleichbedeutend mit Haschisch, blühenden Spitzen und Blättern. Wie wir sehen werden, sind die Herstellungs-Methoden im einzelnen sehr unterschiedlich. Die Manufaktur von Round Ganja dauert bis zum vierten Tag nach dem Schnitt der Pflanzen. Die Pflanzen werden etwa während des späten Nachmittags eingesammelt und unter freiem Himmel die Nacht über ausgebreitet. Am nächsten Morgen wird das Sortieren erledigt, ein weit größerer Teil des holzigen Materials als bei Flat Ganja wird hier ausgesondert. Die Zweige werden bis zum Mittag in die Sonne gelegt, wenn die Männer zum „Chator” zurückkehren, und das Rollen beginnt. Eine horizontale Stange wird etwa 120 cm über dem Boden befestigt, und beiderseits auf dem Boden werden Matten ausgelegt. Auf ihnen werden Bündel von Zweigen ausgebreitet, die manchmal auch an den Stengelenden zusammengebunden sind. Die Männer stellen sich beiderseits der Stange, an der sie sich stützen, umso besser die Bündel mit den Füßen rollen zu können. Mit einem Fuß wird das Bündel gehalten, mit dem anderen wird es von den Stengeln in Richtung der Blüte gerollt. Dieser Prozess dauert etwa zehn Minuten, wobei die Bündel von Zeit zu Zeit aufgenommen werden und durch Schütteln von losen Blättern befreit werden. Dann werden sie aufgebunden und die Zweige der Sonne ausgesetzt. Es folgt ein zweiter, aber kürzerer Durchgang des Rollens mit den Füßen, wonach die Zweige zu je vier oder fünf Stück von Hand zusammengepresst werden. Nun werden die Zweige wieder aufgetrennt und der Sonne ausgesetzt. Gegen Abend werden die Zweige zu je 100 Stück gebündelt, auf den Matten ausgelegt und über Nacht zugedeckt.

Am nächsten Morgen werden die Bündel aufgebunden und wiederum die Zweige der Sonne ausgesetzt. Wenn sie gegen Mittag gut getrocknet sind, brauchen sie nur noch etwas gerollt und behandelt werden, um das fertige Produkt, Round Ganja, zu ergeben. Sind sie noch nicht trocken genug, wird der erste Rollvorgang wiederholt, nach dem wieder die nicht erwünschten Blätter ohne große Manipulation abfallen. Die Zweige werden in drei Längen gebündelt – zu kurzen, mittellangen und langen Paketen. Hierbei werden alle nutzlosen Zweige und Stengel eliminiert. Die Pakete werden aufgereiht unter eine Matte gelegt, von einem Bambusrohr niedergedrückt und so für die Nacht belassen. Am nächsten Tag wird die Manufaktur durch Sonnentrocknen abgeschlossen. Die Bündel bleiben aufrecht bis zum Nachmittag stehen, und werden danach von Hand oder mit Hilfe von Stengelstücken auf verbliebene Blätter untersucht. Diese werden zusammen mit gepressten Blütenspitzen, die versehentlich abgebrochen sein könnten, auf die Matten ausgeschüttelt.

Wie man sieht, wurde eine große Menge an Stengeln, Blättern und Samen und auch eine nicht geringe Menge an Blütenköpfen beim HerstellungsProzess von Ganja abgetrennt. Die Stengel können als Brennmaterial verwandt werden. Das Blatt wird vom Samen abgesondert und verworfen, obwohl Analysen bewiesen haben, dass es das narkotische Prinzip in höherer Menge als gewöhnliches Bhang enthält. Die Samen werden für die Kultur des nächsten Jahres aufbewahrt und die überschüssige Menge mag ihren Weg in den Markt finden. Die Samen sind nicht narkotisch und werden bisweilen gegessen, mehr aber zur Gewinnung von Öl und zu anderen Zwecken verwandt. Die wenigen Blütenköpfe werden im Falle von Flat Ganja aufgesammelt und in die Masse der übrigen Blütenköpfe hineingepresst oder verbrannt… Im Falle von Round Ganja bilden sie „the chur” oder die „Fragmente”, auf die die höchsten Zollgebühren erhoben werden, weil die Droge in diesem Zustand absolut frei von Blättern und Stengeln ist.

Bhang wird von den Steuer- und Einfuhrbehörden als getrocknete Blätter der wilden Pflanze aufgefaßt… Die Zubereitung besteht einfach im Trocknen der Blätter. Im April (bis Juni oder Juli) werden die Pflanzen geschnitten. Sie werden in die Sonne gelegt und ein Tag kann schon ausreichen, um sie soweit zu trocknen, dass die Blätter durch Schütteln oder Schlagen abfallen. Im frühen Blühstadiumsollen die Pflanzen das beste Bhang liefern.

Die Methode der Zubereitung von Khandwa Ganja … Die Ernte beginnt in der ersten oder zweiten Novemberwoche. Die Blütenköpfe, die die Anbauer „Mal” oder das „Erzeugnis” nennen, werden als etwa 25 cm lange Zweige abgebrochen, in Körben zum „Dreschboden” getragen und dort in 20 bis 25 cm dicken Schichten ausgebreitet… Das Erntegut wird dem Tau der Nacht ausgesetzt. Am nächsten Tag werden die Zweige zu Haufen geschichtet, und nacheinander wird auf ihnen herumgetrampelt. In den Pausen werden sie gewendet und an der Sonne trocknen gelassen. Diese Arbeit dauert vier bis fünf Tage und hat zum Ergebnis, dass die Zweige flach gepresst, von einem Großteil ihrer Blätter befreit und durch und durch getrocknet sind. Das Erzeugnis wird anschließend im Haus des Abbauers zu 150 bis 180 cm hohen Stapeln aufgebaut und mit großen Gewichten beschwert.

In den Javadi Hügeln werden die Pflanzen nach dem Schnitt von Hand zum Dreschboden des Dorfes getragen. Dort werden sie sortiert, wobei die Blütenspitzen und oberen Blätter zurückbehalten und die Stengel weggeworfen werden. Die ausgesuchten Blütenköpfe werden drei bis fünf Stunden lang der Tageshitze ausgesetzt und dann locker in der Hand gerollt, umso viel Samen wie möglich herauszuarbeiten und um das verbliebene Blattwerk etwas aufzubrechen. Zu einem gewissen Grade bleiben die klebrigen Spitzen hierbei auch aneinander kleben. Das gebrochene Blatt wird ausgesondert, gesammelt und zu Pulver verarbeitet. Dann werden die Blütenköpfe in einer dünnen Schicht in einen Korb gegeben, der vorher mit Blatt-Puder ausgestäubt wurde und von ein bis zwei Männern, je nach Größe des Korbes, gedroschen. Nachdem dies vier bis fünfmal wiederholt wurde, wird er wieder angestäubt, und eine neue Schicht von Zweigen wird in den Korb auf die anderen gelegt, noch aufgestäubt und eine frische Schicht Spitzen ausgebreitet. Nochmaliges Flachtreten.

Dieser Prozess geht so weiter, bis der Korb voll ist. Sodann wird der Inhalt auf einen ebenen, harten Untergrund gestürzt und mit großen Steinen beschwert. Am nächsten Morgen wird jede Schicht separat abgenommen, aufgebrochen und in der Sonne ausgebreitet. Jedes Stück wird noch einmal flachgetreten und von Zeit zu Zeit gewendet. Am Abend wiederum Stapeln der Stücke und Beschweren für die Nacht. Tags darauf Wiederholung der Behandlung, bis das Material völlig trocken ist. Besonderes Gewicht wird der Gründlichkeit des Tretens und des Pressens sowie der absoluten Trocknung beigemessen; angeblich ist die Qualität der Droge davon abhängig, mit welcher Sorgfalt diese Arbeitsgänge durchgeführt wurden. Bei ungenügender Trocknung sieht das Ganja grün aus und ist von schlechterer Qualität, gutes Ganja dagegen besitzt eine braune Farbe.

Die getrockneten Blätter, die bei dem Prozess abfallen, werden zu Bhang oder Patti verarbeitet. Nach sorgfältiger Entfernung der Stiele werden die getrockneten Blätter einige Zeit lang in Wasser gekocht; danach werden sie mit der Hand ausgedrückt, um sie von allem Besatz und Schmutz zu befreien. Als nächstes kocht man die getrockneten Blätter in Milch oder verdünnter Kokosmilch. Die Menge an Milch oder Kokosmilch soll der Blattmasse angepasst sein, so dass die Flüssigkeit vollständig von den Blättern absorbiert werden kann. Wiederum werden sie dann drei bis fünf Tage der Sonne ausgesetzt. Wenn sie gut durchgetrocknet sind, werden sie in irdenen Töpfen bis zum Gebrauch aufbewahrt.

Charas – dies ist ein wenig verbreitetes Nebenprodukt, welches nicht in den Handel kommt, aber manchmal einen Nebenverdienst des Anbauers darstellt. Es wird höchstens an Freunde weitergegeben, oder für den eigenen Gebrauch aufgehoben. Es handelt sich um die harzige Substanz, die bei der Arbeit an den Händen kleben bleibt oder die beim Schneiden oder Pflücken der Blütenspitzen an der Sichel haften bleibt. Die Hände werden ab und zu gegeneinander gerieben, und das Charas wird in Form einer Pille gesammelt, die wohl zur einen Hälfte aus Schweiß und Schmutz, zur anderen aus Charas selbst besteht. Ein Stück von der Größe einer Murmel mag vielleicht das Ergebnis eines Tagewerks sein.

… an der oberen Sind-Grenze … wird Charas von Leuten gesammelt, die durch die Bhang-Pflanzung auf und ab gehen. Sie tragen dabei eingefettete Leder-Mäntel oder auch nur einen Lendenschurz, wobei dann ihr Körper eingeölt wurde. Die weitere Verarbeitung läuft ab wie oben beschrieben … in den Bundes-Staaten Indiens. Eine der Überlieferungen beschreibt auch eine Technik, die der im Punjab beobachteten ähnelt, wo der Staub durch Abklopfen der Pflanzen auf ein Tuch gesammelt wird. Die Schrift besagt, dass diese Technik für Afghanistan typisch ist: das Charas von dort ist bekannt für seine blassgrüne Farbe und wird hochgeschätzt.

Aus der obigen Beschreibung des Herstellungsprozesses von Bhang wird deutlich, dass es einfach durch Trocknung der wilden oder kultivierten Pflanze zubereitet wird. Die Technik, mit der Ganja erzeugt wird, besteht im Pressen, Trocknen und Entfernen der Blätter. Am perfektesten wird diese Handarbeit in Bengalen ausgeführt. In anderen Provinzen ist man nicht ganz so sorgfältig und vernachlässigt einen der drei Arbeitsgänge. Ganja wird durch einfache Trocknung der wilden Pflanze oder der Bhang- Ernten des Sind hergestellt, wahrscheinlich aus den Kulturen, die nicht optimal herangewachsen sind. Wenn Charas in größerem Maßstab produziert werden soll, kommen nur zwei Zubereitungs-Arten in Frage: Entweder das Reiben der Blüten-Köpfe von Hand, wie in Kumaon und Nepal praktiziert, oder die Garda-Methode, die aus Yark berichtet wird. Bei ihr wird die Pflanze auf einem Tuch erhitzt und der so entstehende Staub weiterverarbeitet. Das Sammeln des Harzes, das während der Erntearbeit an Händen und Werkzeugen kleben bleibt, ist auph noch erwähnenswert, da es für Gwalior und Bombay nachgewiesen ist. Die Praxis der Malwa Bhils mag vielleicht existieren. Andere Methoden sind unwichtig, und die häufig zitierte Nachricht, dass Charas von Männern gesammelt werde, die in Lederkleidung die Hanf-Felder durchstreifen, kann nicht definitiv lokalisiert werden. Es ist zu bezweifeln, dass dieser Kniff irgendwo in Indien angewendet wird.

In den „Punjab-Produkten” wird die Herstellung einer Charas-Sorte, die Garda genannt wird, beschrieben. Die feinste Qualität liegt vor, wenn der Staub von rötlicher Farbe ist. Sie heißt Surkha. Bei grüner Farbe wird das Charas Bhangra genannt. Von niedrigster Güte ist das, was nach dem Schütteln noch am Tuch haften bleibt. Es wird Khaki genannt. In jedem Fall muss der Staub mit etwas Wasser zu einem Kuchen verknetet werden, der dann, meist in Plattenform, das Charas darstellt. Es wird berichtet, dass“ diese Droge viel in Gebrauch ist. Die Proben, die bei der Beschreibung berücksichtigt wurden, kamen nicht aus den flachen Regionen des Punjab, höchstens bis auf eine, die aus Ghazi Khan kam. Sie stammten aus Lahoul, Spiti, Bokhara, Yarkand, Dera Ghazi Khan und Kashmir.

Mister Hughes-Buller sandte Muster eines Baluchistan-Charas, hergestellt im Sarawan-Teil des Staates Kalat an das Indische Museum. Im folgenden Artikeln wird die dortige Zubereitungs-Art beschrieben. Die weiblichen „Bhang”-Pflanzen werden geschnitten, wenn sie hüfthoch sind und Samen tragen. Blätter und Samen werden aussortiert und halb getrocknet. Dann werden sie auf einer Decke aus Ziegenhaar ausgebreitet, mit einer zweiten Decke zugedeckt, und diese wird leicht hin und her gerieben. Der Staub mit den narkotischen Stoffen fällt ab, und die Blätter etc. werden auf eine weitere Decke gegeben und wiederum gerieben. Der zuerst anfallende Staub ist von bester Qualität und unter dem Namen Nup bekannt. Der Staub aus dem zweiten Durchgang heißt Tahgalim und ist von schlechterer Qualität. Ein dritter Arbeitsgang ergibt Gania, das von noch schlechterer Qualität ist. Die verschiedenen Staub-Sorten werden zu kleinen Bällen, Gabza genannt, geformt und in Stoff-Tüten aufbewahrt. Die Spitzenqualität ist an der Leichtigkeit, mit der sie schmilzt, zu erkennen. Nup wird manchmal auch Rup bezeichnet und Gania oft als Ganja. ”

Ein Besucher von Kashmir registrierte zwei Arten von Haschisch, die noch hergestellt werden: das relativ schwache Gurda, aus blühenden Spitzen zubereitet, und Uter, welches aus dem Harz entsteht und gewöhnlich mit zerlassener Butter gestreckt wird (Ghee). Man erhält auch manchmal von Bauern die Erlaubnis, sich in ihrem Feld Harz von den Pflanzen zu reiben, schon für 25 Cent die Unze. Einige Leute glauben, dass die Sonne das Harz an die Blattoberfläche bringt. Aber wahrscheinlich macht es sie nur klebriger, so dass es einfacher einzusammeln ist. Hierzu nimmst du die Spitze der Pflanze und reibst sie mit flach ausgestreckten Händen, nicht so stark, dass du die Pflanze tötest, verweile lieber einige Minuten an jeder Pflanze. Nach einer Weile kannst du das Haschisch in klemen Stückchen von den Händen reiben. Anfangs ist dies schwer zu rauchen, es wird aber härter, wenn es trocknet. Zur modernen Gurda-Zubereitung gehört Schütteln, Zerreiben oder Schlagen der getrockneten Spitzen auf einem feinen Tuch. Das gesammelte Harz kommt in eure Maiskolbenhülse, Schote o.ä. und wird einige Sekunden lang ins Feuer gehalten. Danach wird es zu einem klebrigen Riegel von etwa 20 cm Länge und 2,5 cm Durchmesser gedreht und geknetet.

Eine andere Form des Haschisch-Machens in Indien gibt Bouquet an. Er schreibt, dass Bhang aus jeder Kombination von Blättern und männlichen oder weiblichen Blüten bestehen kann, die oft zu einem rohen Puder verarbeitet werden und so für drei bis vier Jahre haltbar sind, wenn das Pulver vor Sonne und Feuchtigkeit geschützt ist. Diese Mischung ist in vielen Zubereitungen enthalten wie zum Beispiel in Buengh oder Poust (mit Wasser) oder in Lutki (mit Alkohol). Lutki mit zusätzlich Opium oder Datum wird Mudra genannt. Bouquet beschreibt drei Formen der Ganja-Herstellung:

Flat Ganja – die geschnittenen Triebe werden zu Bündeln zusammengebunden, die großen Blätter werden eliminiert und nur die Blütenstände, welche durch das exsudierte Harz zusammenkleben, behält man. Die Bündel der Infloreszenzen werden auf den Boden gelegt und mit den Füßen flachgetreten. Danach werden die Bündel aufgeschnitten, und das Produkt sortiert und verpackt, entweder als Large Flat oder Ewig-Flat, je nach der Länge und Dicke der Stengel.

Round Ganja – statt Flachtreten mit den Füßen werden hier die Spitzen mit den Händen gerollt und in eine spitz zulaufende Form gebracht. Diese Art von Ganja wird immer zu Bünden gepackt (mit gewöhnlich 24 Stück je Bund).

Chur-Ganja oder Rora – die Spitzen entweder absichtlich von den Pflanzen abgesondert oder zufällig bei der Flat oder Round Ganja-Produktion abfallend, ergeben die als Rora bekannte Ware. Sie wird normalerweise an den Konsumenten in Form eines rohen Puders weitergegeben.

Haschisch-Herstellung im Libanon
Lys beschrieb 1932 die Herstellung von Haschisch im Libanon, genauer in den Gebieten von Zahle, Ras-Balbeck und Homs. Irgendwann zwischen August und November, abhängig von dem ursprünglichen Saat-Termin, werden die weiblichen Pflanzen geerntet und eine Woche lang im Freien getrocknet. Zur weiteren Trocknung kommen die Pflanzen dann in den Schatten. Es folgt das Schütteln oder leichte Schlagen der Spitzen auf ein Tuch. Das resultierende Pulver wird gesiebt, um die gröberen Stiele und Samen abzusondern. Bei diesem ersten Durchgang entsteht die beste Qualität (Hashish zahra oder Zahret el Kolch), welche braun ist. Das restliche Pulver wird in kleine Tuch-Beutel gegeben und gedämpft. Hierbei schmilzt teilweise das Harz und man kann das Haschisch so lange in die gewünschte Form pressen, gewöhnlich Fuß-förmige Stücke, die Sohle oder Turbahs genannt werden. Die zweite Qualität ist hellbraun und die krümligeren dritten und vierten Qualitäten sind grünlich-gelb oder grün.

Haschisch-Herstellung in China
Nach Angaben von I.C. Chopra und R.N. Chopra, den indischen Marihuana- Experten, sind die höchsten Ernten und die besten Charas-Qualitäten (Haschisch) im Westen der Provinz Sinkiang nahe der Stadt Yarkand zu finden. Vielleicht produziert man es dort immer noch, denn ein neuzeitlicher Besucher von China berichtete, dass er auf legale Weise Haschisch und Haschisch-Pfeifen erworben habe und in den Parks alte Leute stoned werden sah.

In dieser Gegend wachsen die Pflanzen bis zu einer Meereshöhe von 1500 m ü.N.N. und erreichen Höhen von 3 Meter. Zur Zeit der Reife (September und Oktober) werden die weiblichen Blütenspitzen gesammelt und getrocknet, dann mit den Händen grob zerrieben zu einer Masse, die durch Siebe passiert wird, bis sie die Konsistenz fernen Sägemehls hat. Dieses grünliche Puder wird über die vier bis fünf Wintermonate in Taschen aus Rohleder aufbewahrt. Wenn das heiße Wetter zurückgekehrt ist, wird das Puder solange der Sonne ausgesetzt, bis das enthaltene Harz zu schmelzen beginnt. Das Harz wird einige Tage lang zu je 10 bis 14 Pfund in Rohledertaschen gelagert und sodann mit hölzernen Stäben solange geknetet, bis jede Tasche etwa ein bis zwei Pfund des Öls ergibt, das auf der Oberfläche der gekneteten, harzigen Masse erscheint. Das Charas wird dann in Lederbeuteln zum Verkauf gebracht. In anderen Gegenden können die Rohleder- Taschen durch Stoffbeutel ersetzt sein und es kann auch Wasserdampf dazu benutzt werden, das Harz zu schmelzen.

Haschisch-Herstellung in Griechenland
Ein von Brotteaux im Jahre 1934 gegebener Bericht beschreibt verschiedene Prozesse, die von den Griechen durchgeführt werden. Laut diesem Bericht wurden die männlichen Pflanzen weggehackt, sobald sie erkennbar waren. Wenn die weiblichen Pflanzen voll ausgereift waren und die Basal – Blätter zu vergilben begannen, wurden sie geerntet und getrocknet. Die blühenden Spitzen wurden zwischen zwei Leinentüchern zerrieben, was ein harziges, gelbes Pulver ergab. Dieses gab man in weiße Leinen-Beutel und setzte es dem Druck einer Presse aus. Die Presse produzierte flache Kuchen, auf denen die Struktur der Fasern zu erkennen war. Die Zubereitung von Haschisch in Griechenland ist auch 1911 durch Rosenthaler beschrieben worden. Zu seiner Zeit wurden die Pflanzen nur in der Gegend um Tripolis angebaut, da man in benachbarten Gebieten kein potentes Material erzeugen konnte. Drei- bis vier Millionen Kilogramm wurden jedes Jahr erzeugt. Rosenthaler sagt nichts über die Abtrennung von männlichen Pflanzen und darüber, ob das Produkt im Gegensatz zu dem aus Indien voll von Samen war. Ausgesät wurde im Februar und März, und Erntezeit war gegen Ende August. Die Pflanzen wurden geschnitten, gebündelt und für zwei bis drei Monate an der Luft getrocknet. Dann wurden Samen und Stiele aussortiert, die Stiele verbrannt und als Dünger wiederverwendet. Im Dezember und Januar wurde die gesamte Ernte in Fabriken mit je 80 bis 100 Arbeitern zu Haschisch verarbeitet. Sie sammelten die getrockneten Bündel und schlugen sie mit Stöcken, um ein Puder zu erhalten, das dann durch eine Serie von Sieben passiert wurde. Alles in allem ein ermüdender und teurer Prozess. Nur 10% des Ausgangsmaterials wurden zu Haschisch. Das meiste wurde auf abgelegenen Routen nach Ägypten exportiert.